Diskussion um Aus der Draisine bewegt Bürger

Bahnstrecke soll reaktiviert werden: Draisine im Kreis Kusel vor dem Aus?

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Die beliebte Draisinen-Strecke im Kreis Kusel könnte vor dem Aus stehen. Der Kreis will die Glantalbahn reaktivieren. Für Züge und Draisinen gleichzeitig, ist auf der Bahnstrecke aber kein Platz.

Es ist die Wahl zwischen einer wichtigen Touristenattraktion in der Region und einer besseren Verkehrsanbindung für die Bürger. Für beides reicht das Geld nicht, betont der Landrat des Kreises Kusel, Otto Rubly (CDU).

Familienausflug auf der Draisine (Symbolbild)
Familienausflug auf der Draisine. (Symbolbild)

Neue Gleise, damit Bahn und Züge fahren können?

Die SPD hatte einen Antrag gestellt, die Draisinenstrecke zwischen Altenglan und Lauterecken aus den Reaktivierungsplänen herauszunehmen. Der Vorschlag: auf dem Streckenabschnitt könnte eine zweite, parallel verlaufende Bahnstrecke gebaut werden. Diesen Antrag hat der Kreistag mit Blick auf die Kosten allerdings abgelehnt.

Der Draisinen-Haltepunkt in Lauterecken.
Der Draisinen-Haltepunkt in Lauterecken: Er ist ein Startpunkt für die Fahrt durchs Glantal.

Reaktivierung der Glantalbahn auf bestehender Strecke

Eine mögliche Reaktivierung der Glantalbahn könne demnach nur auf der bestehenden Strecke erfolgen. Laut Rubly soll nun ein Kosten-Nutzen-Plan erstellt werden, der bis zum Frühsommer nächsten Jahres vorliegen soll. Der Landrat geht davon aus, dass der Kreistag der Reaktivierung im kommenden Sommer zustimmt. Die Draisine könnte dann nicht weiter betrieben werden.

Bis zum endgültigen Aus der Draisine könnten noch Jahre vergehen

Ein Sprecher der Kreisverwaltung sagte, im Rahmen der Diskussion um die Reaktivierung der Glantalstrecke für den Bahnverkehr seien Befürchtungen laut geworden, die Draisinenbahn würde schon bald geschlossen werden. Dem sei nicht so, bestätigte auch Landrat Otto Rubly. Selbst wenn der Kreistag im kommenden Sommer beschließen sollte, dass auf der Glantalbahn wieder Züge fahren sollen, würde die Umsetzung mehrere Jahre dauern. Rubly geht davon aus, dass Touristen die 40 Kilometer lange Draisinenstrecke noch mindestens fünf Jahre weiter nutzen können, möglicherweise sogar zehn Jahre. Im kommenden Jahr würden wieder regulär Draisinenfahrten angeboten. Touristen könnten sie jetzt schon online buchen.

Draisine zieht viele Touristen an

Die Draisinen-Strecke im Kreis Kusel zieht jedes Jahr mehrere tausend Besucher an. Seit Anfang 2020 wird sie vom Kreis betrieben. Zuvor war der Fremdenverkehrszweckverband Pfälzer Bergland Betreiber. Die stillgelegte Strecke mit den Gleisen befindet sich in Kreisbesitz. Mitte 2020 hatte der Verband Allianz PRO Schiene die Reaktivierung der Glantalbahn empfohlen.

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SWR