Am Fenster stehen die Mitarbeitenden des Westpfalz-Klinikums in Kirchheimbolanden und beobachten aufgeregt den symbolischen Spatenstich für den Erweiterungsbau am Klinikum. Die Freude ist groß, das merkt man allen Beteiligten an. Auch der Geschäftsführer des Westpfalz-Klinikums Thorsten Hemmer sagt: "Viele haben auf diesen Schritt gewartet und sind froh, dass es jetzt losgeht."
Land fördert Neubau in Kibo
Das Land fördert den Erweiterungsbau mit 42,7 Millionen Euro. Minister für Wissenschaft und Gesundheit Clemens Hoch (SPD) sagt, das sei auch für das Ministerium eine sehr große Summe, die sie an einem Standort investieren. Deswegen sei es eine Zukunftsentscheidung. "Wir legen mit diesem Spatenstich heute auch einen Grundstein dafür, dass dieser Klinikstandort gestärkt wird in den nächsten Jahren", sagt Hoch.
Für den Rest der Kosten geben die beteiligten Gesellschafter dem Westpfalz-Klinikum ein Darlehen. Die Stadt Kaiserslautern ist mit 60 Prozent beteiligt, der Landkreis Kusel mit 25 Prozent und der Donnersbergkreis mit 15 Prozent.
2027 sollen die ersten Patienten im Neubau versorgt werden
Als nächstes stehe jetzt erst einmal der Bau des neuen Eingangs an, sagt der zuständige Architekt Stefan Simon. Der werde nämlich verlegt, damit man von dort aus zentral in die verschiedenen Abteilungen des Krankenhauses komme, sagt Simon.
Das soll bis Anfang 2025 passieren. Danach könne dann das Fundament für den Rohbau gegossen werden. Ende 2026 sollen die Bauarbeiten fertig sein. Im Frühjahr drauf sollen dann die ersten Patienten versorgt werden, so Simon.
Aufteilung im neuen Gebäude
Im Erdgeschoss des Neubaus soll künftig die Geriatrie mit 30 Betten ihren Platz finden. Im ersten Stock soll zum einen die Entbindungsebene sein, also Kreißsäle unter anderem. Zum anderen soll dort eine neue Intensivstation mit zwölf Betten entstehen.
In der zweiten Ebene gibt es dann eine neue Pflegestation mit weiteren Betten. Im Untergeschoss soll es noch eine Endoskopie geben.
Geriatrie und Innere Medizin ziehen von Rockenhausen nach Kibo um
Hintergrund des Erweiterungsbaus ist, dass der Donnersberger Kreistag entschieden hat, dass die Abteilung Altersmedizin samt Personal von Rockenhausen nach Kirchheimbolanden umziehen soll. Nach Angaben des Klinikums ist es aus medizinischer Sicht dringend notwendig, dass die Chirurgie und die Innere Medizin, wozu auch die Geriatrie gehört, unter einem Dach sind. Und in Rockenhausen gibt es keine Chirurgie.
Die Geriatrie in Rockenhausen ist noch nicht ganz Geschichte. Man wolle noch diskutieren, ob es eine geriatrische Tagesklinik geben wird, sagt Hemmer. Dass die Innere Medizin nach Kirchheimbolanden kommt, wurde schon 2018 entschieden.