US-Militärklinik Rohbau wird fertig

Milliardenbau geht voran

Rohbau der US-Militärklinik im Kreis Kaiserslautern wird fertig

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Autor/in
Simone Daiker
Simone Daiker.

Der Bau der US-Militärklinik in Weilerbach im Kreis Kaiserslautern geht voran. Der Rohbau soll demnächst fertig werden. Dennoch ist vor dem Winter noch einiges zu tun. 

Bevor es Winter wird, muss das Gebäude winddicht sein, so dass die Arbeiter mit einer sogenannten Winterheizung das Gebäude innen weiter ausbauen können, sagt Bettina Bachem, zuständige Projektleiterin des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB). Um das Gebäude vor Wind und Wetter schützen zu können, sollen die Fassade und möglichst große Teile des Dachs noch vor dem Winter fertiggestellt werden, so Bachem. 

US-Militärklinik Rohbau wird fertig
Bettina Bachem vom Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung ist zuversichtlich, dass im Januar 2029 die ersten Patienten im neuen Krankenhaus behandelt werden können.

Der Bau der Klinik in Weilerbach ist im Zeitplan

"Der Rohbau ist absolut in der Zeit", sagt Bachem. Bei der Planung des Ausbaus des Gebäudes gebe es noch eine Vielzahl an Fragen, die gelöst werden müssten, sagt sie. Aber auch dabei sei man noch ordentlich im Zeitplan. "Wir gehen im Moment von einem sogenannte First Patient-Day im Januar 2029 aus", sagt Bachem. Mit dem - zu Deutsch - "Ersten Patienten Tag" ist dann der Umzug des Militärkrankenhauses aus Landstuhl vollendet.

US-Militärklinik Rohbau wird fertig
Die große Halle des Krankenhauses wird in Zukunft ein Glasdach haben. Bild in Detailansicht öffnen
US-Militärklinik Rohbau wird fertig
Der Rohbau wird in diesem Jahr noch fertig. Bild in Detailansicht öffnen
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Diese sogenannten digitale Taktsteuerungstafel verschafft den Arbeitern auf der Baustelle einen Überblick. Bild in Detailansicht öffnen
US-Militärklinik Rohbau wird fertig
Auch außerhalb des Gebäudes laufen viele verschiedene Arbeiten. Bild in Detailansicht öffnen

Mustergebäude für vier Millionen Euro soll wieder abgerissen werden

Um das medizinische Equipment und die Qualität der Baumaterialien und Technik vorher zu testen, wurde auf dem Gelände ein Mustergebäude errichtet. Das hat laut Bettina Bachem vier Millionen Euro gekostet. In dem Gebäude sind verschiedene Räume ausgestellt, die es so auch in dem neuen Krankenhaus geben wird. Bauplaner können auf diese Weise feststellen, was gut funktioniert und was nicht. Dadurch können mögliche Fehler von vorneherein vermieden werden.

Ursprünglich war geplant, dass das Mustergebäude wieder abgerissen wird. Derzeit sei aber noch offen, ob und in welcher Form es künftig genutzt werden könnte. Das sei aber die Entscheidung der Amerikaner, sagt Bettina Bachem. So wie es jetzt ist, mit medizinischen Geräten, werde es aber sicher nicht genutzt werden, sagt sie.

US-Militärklinik Rohbau wird fertig
Unter anderem ist ein sogenannter "Trauma Room", also ein Schockraum, im Mustergebäude zu sehen. Dort findet meist die Erstversorgung schwerletzter Patienten statt.

US-Krankenhaus in Weilerbach ist ein wichtiger Standort

Der Standort in Weilerbach sei ausgewählt worden, weil eine neu geschaffene Brücke von dort aus auf die Air Base führe, sagt Matthias Göbel vom Amt für Bundesbau. Dadurch entstehe auch ein großer Eingangskontrollpunkt. "Die Investition ist ein ganz klares Bekenntnis der Amerikaner zum Standort Deutschland", sagt Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) während einer Ortsbesichtigung.

Außerdem sei das Krankenhaus eine wichtige Voraussetzung für die Menschen, die hier stationiert sind, und für die Soldaten im Einsatz, um eine gute Gesundheitsversorgung zu erhalten, sagt Geywitz. Auch der amerikanische Direktor Tommy Mize, der die Militärischen Liegenschaften in Europa managt, findet, dass der Standort wichtig für Rheinland-Pfalz und die USA ist, weil es das größte amerikanische Krankenhaus außerhalb der USA sein wird.

Die Kosten für das neue US-Hospital sind deutlich gestiegen

Bei der Planung im Jahr 2011 sollte der Bau 1,1 Milliarden Euro kosten. Zwischenzeitlich waren die Baukosten aber neu berechnet worden. Daher soll das Krankenhaus jetzt etwa 400 Millionen Euro mehr kosten. Als Grund gab das Amt für Bundesbau an, dass die ursprüngliche Berechnung schon 13 Jahre alt sei und die Baukosten über die Jahre massiv angestiegen seien. Der Bund beteiligt sich mit rund 266 Millionen Euro, statt den eigentlich geplanten 151 Millionen.

2027 sollen die Bauarbeiten dann abgeschlossen sein. Bis zur Inbetriebnahme soll es dann noch weitere zwei Jahre dauern, weil der Umzug vom Standort Landstuhl nach Weilerbach sehr aufwendig sei, sagt Bettina Bachem.

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