Das Spielfeld ist etwa 3,50 Meter mal 3,50 Meter groß. Darin bewegt sich ein quadratisches Metallgestell hin und her: es ist der von den Schülern komplett selbst gebaute Roboter. Auf dem Spielfeld sammelt er gerade surrend gelbe Scheiben ein. Die muss der Roboter dann in Körbe werfen – ähnlich wie beim Basketball.
Robotik-AG in Rockenhausen ist beliebt bei den Schülern
Die Konstrukteure und Ingenieure des Roboters sind Fabio Manz, Tobit Gries, Jakob Bachmann und Sebastian Gasior. Sie gehen auf die Integrierte Gesamtschule (IGS) Rockenhausen und besuchen dort die Robotik-AG. Etwa 50 Kinder und Jugendliche aller Klassenstufen treffen sich dort regelmäßig, um Roboter zu konstruieren, zu bauen und auch zu programmieren, damit diese ganz unterschiedliche Aufgaben auf dem Spielfeld lösen können.
Lehrer Heiko Baumann ist stolz auf seine Schüler. Gerade sind zwei Teams der IGS Rockenhausen Deutscher Meister geworden. Der Lohn: Die Schüler dürfen mit ihren Robotern an der "VEX Robotics World Championship" im amerikanischen Dallas teilnehmen.
Neben dem High-School-Team hat es auch ein Team mit den jüngeren Schülern von der IGS zur Weltmeisterschaft geschafft. Ihre Roboter und das Spielfeld sind noch aus Kunststoffteilen gebaut anstatt aus Metall und auch etwas kleiner, aber nicht weniger geschickt konstruiert und programmiert. "Wir bringen eigentlich nicht Roboterbauen bei, sondern gemeinsam zu arbeiten und ein Ziel zu verfolgen. Ich glaube, das ist das Wichtigste daran", erklärt Lehrer Baumann.
Wichtig: Teamarbeit beim Roboterbau
In allen Altersstufen ist Teamarbeit gefragt. Und das funktioniert in der Robotik-AG in Rockenhausen ziemlich gut, sagt Tobit Gries vom High-School-Team: "Bei uns ist das System so: Jeder hilft jedem. Wir helfen den kleineren Teams, die Kleineren helfen uns und jeder wird unterstützt."
Zum internationalen Wettbewerb, auf den die Schüler schon hinfiebern, gehört aber nicht nur das Bauen und Programmieren der Roboter. Zu einem Drittel fließt in die Bewertung auch die Dokumentation des Projektes mit ein, sagt Jakob Bachmann. Er hat das sogenannte "Engineering Notebook" des High-School-Teams geschrieben. Und das gibt es inzwischen nicht nur digital, sondern auch als richtig gedrucktes Buch. Vor der Weltmeisterschaft müssen die Vier das Buch nun noch ins Englische übersetzen.
Training für die Roboter-Weltmeisterschaft in Dallas
Bevor es zur WM geht, müssen die Teams noch trainieren und an den Robotern arbeiten, erzählt Tobit Gries. Das High-School-Team wird neben dem präzisen Fahren und Steuern des Roboters auch noch an der Programmierung feilen. Denn es ist auch Teil des Wettbewerbs, dass der Roboter autonom verschiedene Aufgaben lösen muss, erzählen die Jugendlichen.
Sponsoren aus der Region zahlen Fahrt zur Roboter-WM
Am 23. April geht es für die Schüler der IGS Rockenhausen los nach Dallas. Die Tour ist teuer, aber Lehrer Heiko Baumann hat es geschafft, Sponsoren aus der Region zu finden, die die Schüler unterstützen. "Dadurch, dass wir das schon seit dem Jahr 2001 machen, sind wir hier in der Region sehr bekannt", sagt Baumann. Das mache es einfacher, Unterstützer zu finden. Außerdem würden auch die Unternehmen profitieren. Durch die Robotik-AG würden sich viele Kinder aus der Region für ein Ingenieursstudium oder eine technische Ausbildung interessieren und dann bei den Firmen hier landen.
Durch Robotik-AG in Rockenhausen zum Berufswunsch
Fabio Manz hat gerade Abitur gemacht und freut sich riesig, dass er zum Abschluss seiner Schullaufbahn bei der WM dabei ist. "Das ist natürlich Hammer für uns, dass wir nach Dallas kommen. Damit sind wir super zufrieden", so der 19-Jährige. Fabios Leidenschaft ist das Programmieren. Daher will er nach der Schule Informatik studieren. Die Robotik-AG habe ihn schon gut darauf vorbereitet, ist er überzeugt. Und auch für die anderen aus dem Team ist klar: ein technischer Beruf soll es werden.