Um das Fashion Outlet in Zweibrücken gibt es immer wieder Streit. Zuletzt machte es Schlagzeilen, weil die Betreiber gerne hätten, dass das Outlet an mehr Sonntagen im Jahr geöffnet hat als bisher. Mit dieser Frage muss sich demnächst wieder das Oberlandesgericht in Zweibrücken beschäftigen. Auch die geplante Erweiterung des Outlets wurde in jüngster Vergangenheit kritisiert.
Behörde gibt grünes Licht für Erweiterung des Outlets Zweibrücken
Trotzdem hat die zuständige Behörde - die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd - jetzt gesagt, dass die geplante Erweiterung des Outlets in Ordnung sei. Monatelang hatte die SGD Süd das Ganze geprüft. So darf das Outlet künftig eine Verkaufsfläche von 29.500 Quadratmeter haben. Das sind 8.500 Quadratmeter mehr als bisher.
Innenstädte von Zweibrücken, Pirmasens und Co. dürfen nicht aussterben
Der "Haken" bei der Sache: Die Betreiber des Fashion Outlets müssen darauf achten, dass zum Beispiel die Fläche für Bekleidung nicht größer als 22.000 Quadratmeter wird. Auch für alle anderen Artikel wie Schuhe und Sportbekleidung hat die Behörde fixe Obergrenzen festgelegt. Und: Was in den Geschäften in den Innenstädten von Zweibrücken und der Umgebung angeboten wird, darf im Fashion Outlet nur in geringer Menge zu kaufen sein.
So soll verhindert werden, dass die Innenstädte geschwächt werden. Grundsätzlich sagt die SGD Süd: Das Outlet sei wichtig für die Region, denn dort arbeiteten viele Menschen.
Einzelhandels-Chef Scherer: "Dann betonieren wir die Innenstädte zu"
Der Chef des Einzelhandelsverbandes RLP, Thomas Scherer, befürchtet, dass ein stärkeres Outlet die Innenstädte in der Region deutlich schwächen dürfte. Das sei genau das Gegenteil davon, was die Landesregierung versprochen hatte. "Entweder lasse ich Worten Taten folgen oder ich lasse es und sage: Okay, dann war es das eben mit den Innenstädten, dann betonieren wir die zu. Dann haben wir keinen Handel mehr."
Auch IHK Pfalz kritisiert Erweiterung von Outlet Zweibrücken
Kritik an der Entscheidung der SGD Süd kommt auch von der Industrie- und Handelskammer der Pfalz (IHK). Die Behörde, beziehungsweise das Land, fördere zwar das Outlet, schwäche damit aber den Einzelhandel in der Region.
Das zeigt laut IHK die Tatsache, dass Artikel, die eigentlich in Innenstädten zu kaufen sind, nun verstärkt "jenseits der Innenstädte" verkauft werden. Und das, obwohl der dortige Einzelhandel wegen der Coronakrise und des immer stärker werdenden Onlinehandels ohnehin geschwächt sei.