Bagger erblicken "Licht der Welt"

Tunnel bei Imsweiler im Donnersbergkreis erfolgreich durchbrochen

Stand
Autor/in
Verena Lörsch
Jan Jaworski
Bild von Jan Jaworski, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern

Um 16.09 Uhr wackelte die Felswand, dann der Durchbruch. Der neue Tunnel bei Imsweiler im Donnersbergkreis ist durchstoßen.

Mit einem solchen Ansturm hatten die "Mineure" wohl nicht gerechnet. Kaum hatten die Bergleute das erste Loch in die letzte Gesteinswand gebohrt, da drängten schon Hunderte Anwohner aus Imsweiler durch die Öffnung in "ihren" neuen Tunnel. Sie hoffen, dass mit dem Tunnel, der Teil der neuen Ortsumgehung der B48 werden soll, etwas mehr Ruhe in Imsweiler einkehrt. Denn gerade der Durchgangsverkehr sorge für sehr viel Lärm, sagt Ortsbürgermeister Peter Ziepser.

Die zahlreichen Schaulustigen gehen zum ersten Mal in den neuen Tunnel bei Imsweiler im Donnersbergkreis.
Die zahlreichen Schaulustigen gehen zum ersten Mal in den neuen Tunnel bei Imsweiler im Donnersbergkreis.

B48-Tunnel bei Imsweiler durch Bergleute durchbrochen

Neben politischer Prominenz – wie Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und RLP-Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) – ließen es sich mehr als 300 Schaulustige nicht nehmen, einen Blick in den neuen Tunnel zu werfen. Als allererstes schafften es zwei Jungen, die daraufhin stolz verkündeten: "Wir waren die ersten!"

Mühlbergtunnel bei Imsweiler durchbrochenDer Mühlbergtunnel bei Imsweiler (während der Bauzeit Gabriele-Tunnel genannt) ist durchbrochen! Viele Anwohner freut's. Wenn die Ortsumgehung Ende 2025 fertig ist, hoffen sie auf weniger Verkehr in ihrem Ort. Der Bund finanziert das Projekt mit rund 66 Millionen Euro. Was haltet ihr davon?Posted by Hallo Westpfalz! on Thursday, February 23, 2023

"Der Berg hat uns in den vergangen Monaten besonders viel abverlangt, besonders viel Sprengstoff", sagt Jürgen Schmidt, Projektleiter bei Hochtief. "Ursprünglich hatten wir fünf Tonnen kalkuliert, am Ende waren es fast 24 Tonnen."

"Ursprünglich hatten wir fünf Tonnen Sprengstoff kalkuliert, am Ende waren es fast 24 Tonnen."

Den Namen "Gabriele-Tunnel" verdankt der Tunnel seiner Patin, die passenderweise Gabriele Mauer heißt. Sie habe regelmäßig die Arbeiter im Tunnel besucht. "Die stets lauernde Gefahr eines Unfalls wurde uns kürzlich vor Augen geführt, als ein 'Mineur' bei der Arbeit verletzt wurde", berichtet Mauer. Schwere Verletzungen habe der Tunnel-Arbeiter aber nicht davon getragen.

B48-Ortsumgehung: Tunnel bei Imsweiler im Donnersbergkreis durch Bergleute durchbrochen. Projektleiter bei Hochtief ist Jürgen Schmidt, der die zahlreichen Besucher mit "Glück auf" grüßte.
Projektleiter bei Hochtief ist Jürgen Schmidt, der die zahlreichen Besucher mit "Glück auf" grüßte.

Tunnelbauer legen 400 Meter zurück

Neun Monate dauern bereits die Arbeiten am Tunnel, einen 400 Meter langen "Buddel-Marathon" haben die Tunnelbauer zurückgelegt. Damit aber überhaupt gegraben werden konnte, musste der massive Fels nach Angaben des zuständigen Landesbetriebs immer wieder gesprengt werden. Genau das habe die Arbeiten bisher so schwierig gemacht. Erschwerend sei hinzugekommen, dass der Mühlberg – durch den der Tunnel gegraben wurde – aus verschiedenen Gesteinsarten bestehe.

Laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing wird es noch bis 2025 dauern, bis die Ortsumgehung der B48 bei Imsweiler fertig ist. Etwa zwei Kilometer wird sie lang sein. Die Kosten laut Landesbetrieb: etwa 66 Millionen Euro.

B48-Ortsumgehung: Tunnel bei Imsweiler im Donnersbergkreis durch Bergleute durchbrochen
Die Anwohner hoffen, dass mit dem Tunnel, der Teil der neuen Ortsumgehung der B48 werden soll, etwas mehr Ruhe in Imsweiler einkehrt.