Mit einem solchen Ansturm hatten die "Mineure" wohl nicht gerechnet. Kaum hatten die Bergleute das erste Loch in die letzte Gesteinswand gebohrt, da drängten schon Hunderte Anwohner aus Imsweiler durch die Öffnung in "ihren" neuen Tunnel. Sie hoffen, dass mit dem Tunnel, der Teil der neuen Ortsumgehung der B48 werden soll, etwas mehr Ruhe in Imsweiler einkehrt. Denn gerade der Durchgangsverkehr sorge für sehr viel Lärm, sagt Ortsbürgermeister Peter Ziepser.
B48-Tunnel bei Imsweiler durch Bergleute durchbrochen
Neben politischer Prominenz – wie Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und RLP-Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) – ließen es sich mehr als 300 Schaulustige nicht nehmen, einen Blick in den neuen Tunnel zu werfen. Als allererstes schafften es zwei Jungen, die daraufhin stolz verkündeten: "Wir waren die ersten!"
"Der Berg hat uns in den vergangen Monaten besonders viel abverlangt, besonders viel Sprengstoff", sagt Jürgen Schmidt, Projektleiter bei Hochtief. "Ursprünglich hatten wir fünf Tonnen kalkuliert, am Ende waren es fast 24 Tonnen."
Den Namen "Gabriele-Tunnel" verdankt der Tunnel seiner Patin, die passenderweise Gabriele Mauer heißt. Sie habe regelmäßig die Arbeiter im Tunnel besucht. "Die stets lauernde Gefahr eines Unfalls wurde uns kürzlich vor Augen geführt, als ein 'Mineur' bei der Arbeit verletzt wurde", berichtet Mauer. Schwere Verletzungen habe der Tunnel-Arbeiter aber nicht davon getragen.
Tunnelbauer legen 400 Meter zurück
Neun Monate dauern bereits die Arbeiten am Tunnel, einen 400 Meter langen "Buddel-Marathon" haben die Tunnelbauer zurückgelegt. Damit aber überhaupt gegraben werden konnte, musste der massive Fels nach Angaben des zuständigen Landesbetriebs immer wieder gesprengt werden. Genau das habe die Arbeiten bisher so schwierig gemacht. Erschwerend sei hinzugekommen, dass der Mühlberg – durch den der Tunnel gegraben wurde – aus verschiedenen Gesteinsarten bestehe.
Laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing wird es noch bis 2025 dauern, bis die Ortsumgehung der B48 bei Imsweiler fertig ist. Etwa zwei Kilometer wird sie lang sein. Die Kosten laut Landesbetrieb: etwa 66 Millionen Euro.