Einrichtungen trotz Regens überwiegend zufrieden

Wie die Sommerferien für den Tourismus im Westen der Pfalz waren

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Autor/in
Sebastian Stollhof
Sebastian Stollhof

Sechs Wochen Sommerferien mit viel Regen gehen zu Ende. Wie lief es in dieser Zeit auf den Campingplätzen, in Jugendherbergen oder in den Freizeiteinrichtungen in der Westpfalz? Wir haben uns umgehört.

Biosphärenhaus Pfälzerwald/Nordvogesen

"Wir sind sehr zufrieden", sagt Raphael Wagenblatt, der geschäftsführende Gesellschafter der Stargate Agentur. Diese betreibt das Biosphärenhaus Pfälzerwald/Nordvogesen in Fischbach bei Dahn. Er schätzt, dass die Besucherzahlen leicht über denen des Vorjahreszeitraums gelegen haben. Und das trotz des Regens. Dieser sei zwar für den Außenbereich ärgerlich, aber da es auch einen Innenbereich gibt, sei das Biosphärenhaus wetterunabhängiger. Sehr gut seien zudem die Übernachtungen auf dem Baumwipfelpfad angenommen worden, so Wagenblatt.

"Sehr zufrieden" ist Raphael Wagenblatt mit dem Besuch in den Ferien im Biosphärenhaus PfälzerwaldNordvogesen in Fischbach.
"Sehr zufrieden" ist Raphael Wagenblatt mit dem Besuch in den Ferien im Biosphärenhaus Pfälzerwald/Nordvogesen in Fischbach.

Zoo Kaiserslautern

Zufriedenstellend fällt die Bilanz auch im Zoo Kaiserslautern aus. Allerdings habe sich der Regen bei den Besucherzahlen bemerkbar gemacht, die unterhalb der Ferienzeit des vergangenen Jahres lagen. Für kleine Gäste gab es im Zoo im Stadtteil Siegelbach ein Sommerferienprogramm, bei dem ein spezieller Blick hinter die Kulissen geboten wurde.

Dynamikum Pirmasens

"Exzellente Besucherzahlen" vermeldet das Mitmach-Museum Dynamikum in Pirmasens. "Bereits am ersten Ferientag waren 980 Besucher da", sagt Geschäftsführer Rolf Schlicher. An diesem Tag habe es geregnet. Der gute Besuch habe dann die kompletten Ferien über angehalten - abgesehen von einer kurzen Phase, in der es heiß war. So kurbelten, rannten und sprangen schließlich um die 16.000 Menschen in den Sommerferien im Museum. "Wir sind ganz klar ein Profiteur des schlechten Wetters", gibt Schlicher zu.

Von "exzellenten Besucherzahlen" berichtet Geschäftsführer Rolf Schlicher im Mitmach-Museum Dynamikum in Pirmasens.
Von "exzellenten Besucherzahlen" berichtet Geschäftsführer Rolf Schlicher im Mitmach-Museum Dynamikum in Pirmasens.

Campingplätze im Westen der Pfalz

Auf den Campingplätzen in der Region fällt die Ferienbilanz unterschiedlich aus. "Durch das Regenwetter gingen die Buchungen stark zurück. Es gab viele Stornierungen oder frühere Abreisen", berichtet Laura Liesche vom Campingplatz Clausensee in Waldfischbach-Burgalben. Sei dieser im Vorjahr bei gutem Wetter fast durchgehend ausgebucht gewesen, habe es in diesem Jahr anders ausgesehen. "Es fühlte sich stark nach Herbstsaison an", so Liesche. Auffällig für sie: Während des schlechten Wetters seien vermehrt ältere Gäste auf den Campingplatz gekommen, die eigentlich sonst in der Nebensaison am Clausensee sind.

Auf anderen Campingplätzen in der Westpfalz fällt die Bilanz dagegen positiver aus. "Wir waren mit den Besucherzahlen zufrieden. Die Auslastung war gegenüber der Ferienzeit im Vorjahr etwas besser", teilt Herbert Dauenhauer vom Naturcampingplatz "Am Berwartstein" in Erlenbach in der Südwestpfalz mit. Das Regenwetter habe für "wenige Stornierungen" gesorgt, überwiegend seien es Familien mit Kindern in Zelten gewesen.

Wieder mehr Gäste mit Zelten auf Campingplatz

Auch auf dem Campingplatz in Wolfstein fällt die Bilanz positiv aus. Die Auslastung sei im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen, allerdings habe das Regenwetter auch zu vorzeitigen Abreisen geführt. Ähnlich auch die Situation auf dem Campingplatz Büttelwoog in Dahn. Dort sei der Besuch trotz des Wetters sehr gut gewesen, wie die Betreiber mitteilen. Das benachbarte Badeparadies sei gerade an den Tagen mit schlechtem Wetter bei den Besuchern gefragt gewesen. Der eine oder andere sei aufgrund des schlechten Wetters früher abgereist. Auffällig: Es seien wieder mehr Gäste mit Zelten auf dem Campingplatz.

Unterschiedlich fällt die Bilanz der Sommerferien auf den Campingplätzen in der Region aus.
Unterschiedlich fällt die Bilanz der Sommerferien auf den Campingplätzen in der Region aus.

Auch auf dem Campingplatz Moosbachtal, ebenfalls in Dahn, seien die Gästezahlen in den Ferien zufriedenstellend gewesen. "Wegen der Wetterkapriolen sind sie allerdings in diesem Jahr etwas geringer als in den heißen Sommern. Dafür kamen besonders viele Durchreisende in südliche Länder aus Holland und Belgien", berichtet Beate Horlemann. In den Ferien seien viele Familien mit Kindern zu Gast gewesen, ansonsten sei das Dahner Felsenland gerade bei Kletterern sehr beliebt.

"Wir waren mit den Besucherzahlen zufrieden." Das teilt Silke Pfenning mit, die Geschäftsführerin des Naturresorts Waldglück in Sippersfeld. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Campingplatz besser ausgelastet gewesen - und das, obwohl sich das zwischenzeitliche Regenwetter auch am Donnersberg bemerkbar gemacht habe. "Alleine 100 Stornierungen hatten wir im August dadurch", so Pfenning. Das habe man allerdings durch spontane Buchungen bei gutem Wetter wieder ausgleichen können. Auffällig im Vergleich zum Vorjahr: "Wir haben mehr Gäste, die über einen längeren Zeitraum buchen. Aber auch mehr Gäste, die das erste mal in unserer Region sind und diese kennenlernen möchten", berichtet die Geschäftsführerin.

Japanischer Garten Kaiserslautern

Im Japanischen Garten in Kaiserslautern hatte sich das Regenwetter auf die Besucherzahlen ausgewirkt, teilt Thorsten Barthelmie mit. Dennoch sei man mit der Resonanz in den Ferien zufrieden gewesen. Der Garten sei sogar besser besucht gewesen, als im vergangenen Jahr. "Auch haben wir den Eindruck, dass in diesem Jahr mehr Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern in den Japanischen Garten gekommen sind", so Barthelmie.

Hotels in Kaiserslautern, in der Südwestpfalz und im Donnersbergkreis

Bei der Tourist-Information in Kaiserslautern liegen noch keine Übernachtungszahlen für die Ferienzeit vor. "Von einem Teil der Hoteliers haben wir positive Rückmeldungen erhalten, was die Auslastung betrifft", berichtet Julia Bickmann. Gerade an den Wochenenden steige die Auslastung der Hotels in Kaiserslautern.

In der Jugendherberge in Pirmasens machten in den Ferien viele Familien Urlaub.
In der Jugendherberge in Pirmasens machten in den Ferien viele Familien Urlaub.

In der Südwestpfalz vermelden die Hotelbetreiber tendenziell rückläufige Zahlen, wie die Südwestpfalz Touristik mitteilt. In diesem Jahr sei Urlaub im Ausland gefragt gewesen. Dennoch falle die Bilanz insgesamt zufriedenstellend aus. Auffällig: Während vielerorts gerade Kurzulauber die Region aufsuchen, gibt es in der Südwestpfalz durchaus auch Familien, die ein bis zwei Wochen in der Region verbringen. Die Gäste seien dabei mobil und über die Region hinaus zu Tagesausflügen unterwegs.

Außengastronomie leidet bei durchwachsenem Wetter

Von einem "sehr guten Sommer" für sein Haus spricht Alexander Wurster, der Geschäftsführer des Parkhotels Schillerhain in Kirchheimbolanden. Wurster ist gleichzeitig auch Kreisvorsitzender im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga). Dennoch hätten sich die Betreiber alles in allem den einen oder anderen Gast mehr gewünscht.

Bei der Gastronomie habe sich das zeitweise schlechte Wetter vor allen Dingen in den Außenbereichen bemerkbar gemacht. Der Donnersbergkreis werde hauptsächlich von Kurzurlaubern besucht. Aber hier sei ein Trend zu erkennen: Nach Angaben von Alexander Wurster nimmt die Verweildauer etwas zu.

Jugendherbergen Pirmasens und Wolfstein

Von einem "sehr guten" Besuch in den Ferien mit vielen Familien, berichtet Günter Eichmann, der Betriebsleiter der Jugendherberge in Pirmasens. Die Auslastung sei deutlich besser als im Vorjahr. Pirmasens habe sich als Kurzurlaubsziel positiv entwickelt, daran habe auch das schlechte Wetter in den Ferien nichts geändert.

Auch in der Königsland-Jugendherberge in Wolfstein habe es deutlich mehr Übernachtungen gegeben, teilt Betriebsleiter Tillmann Högerich mit. "Vor allem im Bereich Familien", so Högerich. In der Umgebung der Jugendherberge gebe es auch für schlechtes Wetter ein gutes Freizeitangebot. Zudem sei ein kleiner "Anstieg der Verweildauer" zu spüren.

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