Für Jürgen Eckes, Betreiber des Indoor-Spielplatzes "Flummyland" in Bingen, war es vom Umsatz her der drittbeste August seit Bestehen der Anlage in 13 Jahren. "Normalerweise haben wir in den Sommerferien weniger Besucher und oft müssen wir nachmittags schließen, weil es bei hochsommerlichen Temperaturen in der Halle zu heiß wird", erzählt er.
Dass schlechtes Wetter für viele Besucherinnen und Besucher sorgt, hat auch Michael Krämer, Geschäftsführer der Vulkaneifel-Therme in Bad Bertrich in diesem Sommer registriert. "Die Besucherzahlen sind gegenüber 2022 um 30 Prozent gestiegen", berichtet er. In absoluten Zahlen kamen bis Ende August etwa 29.550 Besucher in die Therme; im Jahr davor waren es noch 22.666.
"Mythos Mosel" verzeichnet Besucherrekord
Während in den Freibädern und auch in manchen Freizeitparks die Gäste bei Regen weg blieben, verzeichnete das Wein-Event "Mythos Mosel" in diesem Jahr sogar einen Besucherrekord, wie die Mosellandtouristik GmbH mitteilt. Auch Hotels und Herbergen am Fluss seien gut ausgelastet gewesen in den Sommermonaten.
Auch Museen profitieren vom schlechten Wetter
Neben Indoor-Spielplätzen und Spaßbädern waren auch Museen bei Regenwetter eine Alternative für Familien. "Bereits am ersten Ferientag waren 980 Besucher da", sagt Geschäftsführer Rolf Schlicher vom Mitmach-Museum "Dynamikum" in Pirmasens. Der gute Besuch habe dann die kompletten Ferien über angehalten. Insgesamt kamen etwa 16.000 Menschen in den Sommerferien ins Museum. "Wir sind ganz klar ein Profiteur des schlechten Wetters", gibt Schlicher zu.
Kinos mit Blockbustern "Barbie" und "Oppenheimer"
Und dann wären da noch die Kinos. Wo normalerweise in den Sommermonaten eher Besucher-Flaute herrscht, trieben Regenschauer und die Blockbuster "Barbie" und "Oppenheimer" die Menschen in die Lichtspielhäuser. Beide Filme führten im August die deutschen Kinocharts an. Die Kette CineStar teilt auf SWR-Anfrage mit, für den Zeitraum Juni bis August seien am Standort Mainz knapp 52 Prozent mehr Zuschauer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gezählt worden, in Ludwigshafen waren es 36,5 Prozent mehr.
Für manche ist schlechtes Wetter eben gut fürs Geschäft.