56 Geldautomaten sind im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz gesprengt worden. Für die Anwohner und Nachbarn ein Schockerlebnis. "Zunächst denkt man an eine Explosion im Haus, also irgendwas in Sachen Gas." Das sagt Peter Laux aus Lutzerath im Kreis Cochem-Zell. Ähnliches berichtet Kevin Brüntrup aus Daun.
Innenministerium und Banken wollen gemeinsam vorgehen
Auch wenn es keine pauschalen Lösungen gibt: Es muss etwas getan werden, damit die Täter kein leichtes Spiel mehr haben. Darin sind sich Innenminister Michael Ebling (SPD) und Vertreter von Banken und Sparkassen einig. Sie hatten sich am Dienstag zu einem Gespräch über die hohe Zahl der Geldautomaten-Sprengungen im Land getroffen.
Risikoanalyse für Automaten-Standorte geplant
Das Ergebnis: Es soll ein Konzept entwickelt werden, damit in Zukunft weniger Automaten in die Luft gejagt werden. Nach Angaben von Ebling sollen zunächst die Standorte von Sparkassen und Banken mit Geldautomaten ermittelt werden, anschließend solle es eine Risikoanalyse geben. Danach solle gemeinsam darüber beraten werden, an welchem Standort welche Maßnahmen getroffen werden, um die Sicherheit von Geldautomaten zu verbessern. Ziel sei es, die Tatanreize zu senken.
Einzelne Geldautomaten könnten abgebaut werden
Der Präsident des Sparkassenverbands Rheinland-Pfalz, Thomas Hirsch, sagte, das könnte bedeuten, dass bestimmte Geldautomaten mit weniger Geld bestückt werden. An anderen Standorten könnten die Serviceräume mit Geldautomaten nachts geschlossen werden. Es könnte auch dazu führen, dass bestimmte Geldautomaten abgebaut werden.
Eine Frage der Psychologie Deutsche lieben Bargeld - Geldautomaten-Sprenger auch
In Rheinland-Pfalz stehen viele Geldautomaten, regelmäßig fliegt einer in die Luft. Was die Liebe der Deutschen zum Bargeld damit zu tun haben könnte.
Besonders viele Fälle in Rheinland-Pfalz
Innenminister Ebling zufolge gehört Rheinland-Pfalz zu den am stärksten von Geldautomaten-Sprengungen betroffenen Ländern. In diesem Jahr seien bereits fünf Geräte gesprengt worden. Bei den 56 Taten im vergangen Jahr wurde 31 Mal Geld erbeutet. Der Schaden lag 2022 bei weit über acht Millionen Euro - etwa sechs Millionen Euro entfielen dabei auf Sachschäden. 2021 waren lediglich 23 Automaten im Land gesprengt worden.