Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz

Bahn rechnet mit jahrelangem Wiederaufbau in der Eifel

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Autor/in
Alexander Winkler, SWR Wirtschaft

Die Hochwasserkatastrophe in der Eifel in der vergangenen Woche hat bei der Deutschen Bahn Schäden von mindestens 1,3 Milliarden Euro verursacht. Die Bahn rechnet damit, dass der Wiederaufbau teilweise Jahre dauern könnte.

Die Deutsche Bahn hat nun eine erste Zwischenbilanz zu den Schäden nach der Flut- und Hochwasserkatastrophe veröffentlicht und dabei mit Blick auf den Wiederaufbau von einem "gewaltigen Kraftakt" gesprochen. Sieben Strecken – vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen – müssten nahezu vollständig erneuert werden, heißt es bei der Bahn. Insgesamt seien 50 Brücken, 40 Stellwerke, und über 1.000 Oberleitungs- und Signalmaste auf rund 600 Kilometern beschädigt – zudem sind auch zahlreiche Bahnhöfe betroffen.

„In dieser Dimension wurde unsere Infrastruktur noch nie auf einen Schlag zerstört. Wir stehen vor einem gewaltigen Kraftakt.“

Ahrtalbahn besonders hart getroffen

Ein Regionalzug steht im Bahnhof des Ortes im Wasser (Aufnahme mit einer Drohne). Der Strom viel aus und die Bahn blieb am Mittwoch (14.07.2021) liegen. Der Ort ist vom Hochwasser der Kyll überflute
Die Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands hat nach Angaben der Bahn "Zerstörungen in historischem Ausmaß" an Strecken, Brücken, Bahnübergängen und Leitungen angerichtet.

Besonders von der Ahrtalbahn von Adenau über Altenahr nach Bad Neuenahr-Ahrweiler sei fast nichts mehr zu erkennen. Einige Strecken seien auch heute noch überschwemmt oder komplett verschwunden. Schwere Schäden gebe es zudem auf der Eifelbahn von Ehrang nach Euskirchen. Dies alles wieder herzurichten werde Monate, wenn nicht Jahre dauern, so die Bahn.

Nach der unwetterbedingten Sperrung der Ahrtalbahn und der Eifelstrecke soll nun aber immerhin ein Schienenersatzverkehr mit einem geregelten Fahrplan den bisherigen ungeregelten Busnotverkehr Schritt für Schritt ablösen. Das teilte der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (SPNV) mit. Für die Ahrtalbahn gibt es zwischen Remagen und Ahrweiler bereits seit Dienstag einen Schienenersatzverkehr im Halbstundentakt. Seit Donnerstag fahren ebenfalls Busse im Stundentakt im nördlichen Abschnitt der Eifelstrecke zwischen Euskirchen und Gerolstein. Seit heute gebe es einen stündlichen Schienenersatzverkehr auf dem südlichen Abschnitt der Strecke zwischen Gerolstein und Trier.

Lage in NRW etwas entspannter

Etwas entspannter ist die Situation in Nordrhein-Westfalen. Zwei Drittel der Schäden dort seien nur punktuell und damit deutlich schneller zu beheben. Bis spätestens Jahresende will die Bahn hier wieder den normalen Fahrplan aufnehmen.

Beim Wiederaufbau will die Bahn auf besseren Hochwasserschutz achten: Dafür könnten beispielsweise höhere Bahndämme oder größere Brücken mit breiterer Spannbreite gebaut werde, um künftig etwa weniger Schäden durch Treibgut zu haben.

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Alexander Winkler, SWR Wirtschaft