Seit dem 22. Juni sind die Google Street View-Autos wieder in Deutschland unterwegs, um den Online-Dienst des US-amerikanischen Unternehmens wieder mit neuem Bildmaterial zu bestücken. Beim ersten Versuch 2010 hatten sich viele Bürgerinnen und Bürger beim Suchmaschinenriesen beschwert und haben ihre Häuser verpixeln lassen.
"Wir entschieden uns damals, keine neuen Bilder für Deutschland auf Street View zu veröffentlichen", schreibt Google in einer Mitteilung. Hunderttausende Beschwerden gingen bei Google ein.
Keine gute Kommunikation von Google im Jahr 2010
"Es ist damals nicht gut kommuniziert worden", erklärt Julia Gerhards, Referentin für Verbraucherrecht und Datenschutz bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Niemand hätte gewusst, was Google vor habe und was mit den Daten passieren könnte.
Auch Datenschutzexpertin Gerhards hat 2010 widersprochen. Sie sei skeptisch gewesen. Doch heute sei Google und der Street View-Dienst im Alltag der Menschen angekommen. Die Bevölkerung nutzt das Tool, beispielsweise um Wohnungen zu vermieten oder sich vor einem Umzug oder Urlaub die Gegend anzuschauen.
Google hat zu dem Online-Dienst nach eigenen Angaben auch eine repräsentative Gruppe befragt. Das Ergebnis: 91 Prozent der Befragten bewerten Google Street View als positiv.
Genaue Angaben zu den Fotos von Google Street View
Beim zweiten Anlauf soll es also ganz anders laufen als noch 2010: Google hat nämlich vorab viel darüber gesprochen. So gibt es eine Website, auf der ersichtlich ist, in welchem Zeitraum das Street View-Auto unterwegs ist. Für Rheinland-Pfalz gibt das Unternehmen an, von Juni bis Oktober die Straßen zu fotografieren.
Und auch die Rechte der Bevölkerung wurden offenbar beachtet. "Es sieht ganz danach aus, dass es keine Probleme mit dem Datenschutz gibt", erklärt Datenschutzexpertin Gerhards.
Identifizierung von Personen soll bei Street View nicht möglich sein
Das US-amerikanische Unternehmen hat nämlich vorab auch angekündigt, alle Gesichter und Nummernschilder von Autos unkenntlich zu machen. Dadurch ist laut Gerhards kein Personenbezug mehr da, die Menschen werden nicht identifizierbar. Und das wiederum führe dazu, dass Menschen nicht in die Situation kämen, Widerspruch einlegen zu wollen. Außerdem hat Google angekündigt, vor der Veröffentlichung der neuen Street View-Bilder die alten zu löschen.