Der mögliche Verkauf des Flughafens Hahn an einen russischen Oligarchen sorgt weiter für Diskussionen. Nach Ansicht des Militärexperten Professor Joachim Krause vom Institut für Sicherheitspolitik der Universität Kiel sollte sich auch das Verteidigungsministerium einschalten. Das sagte Krause dem SWR.
Experte: Enge Verbindungen zu Putin
Der russische Oligarch Charitonin habe enge Verbindungen zum russischen Präsidenten Putin, so Krause im SWR-Interview. Er vermute hinter dem Kaufangebot für den Flughafen Hahn strategische Interessen des russischen Staates. Die Gegend um den Hahn sei entscheidend für die Mobilität amerikanischer Truppen in Europa und für Waffenlieferungen in die Ukraine, so Krause.
Aktivitäten des russischen Militärs?
Wenn der Kauf im Hintergrund durch den russischen Staat unterstützt werde, dann werde es am Hahn danach sicher auch Aktivitäten des russischen Militärs und der russischen Geheimdienste geben. Er hoffe daher, dass das Verteidigungsministerium in Berlin hier klar Position beziehe und signalisiere, dass der Verkauf an Charitonin aus sicherheitspolitischen Gründen nicht vollzogen werden sollte.
Auch eine Intervention der Amerikaner bei der Bundesregierung kann sich Krause vorstellen.
Gläubiger zunächst gegen russischen Investor
Die Gläubigerversammlung des insolventen Flughafens Hahn hatte sich am Dienstag vorerst gegen den möglichen russischen Investor ausgesprochen. Vollends ist aber der russische Investor Viktor Charitonin noch nicht aus dem Rennen um den Hahn. Sollte das Bundeswirtschaftsministerium keine Einwände gegen den Verkauf an ihn haben, kann die Gläubigerversammlung neu entscheiden. Charitonins NR Holding des Nürburgrings und die Mainzer Firmengruppe Richter (WR Holding) haben beide unabhängig voneinander jeweils einen Kaufvertrag für den Airport Hahn unterschrieben.