Besonders kalt hat es sich in den letzten Monaten oft nicht angefühlt. Es war ein sehr milder Winter, bestätigt der Deutsche Wetterdienst (DWD). Es war zu warm und sehr nass, so dass der Winter 2023/2024 laut dem DWD sowohl bundesweit als auch in Rheinland-Pfalz Rekorde erzielt.
Mit 4,4 Grad Celsius im Schnitt ist es der drittwärmste Winter in Deutschland seit Messbeginn; also seit 1881, ab da wurden systematisch die Wetterdaten gemessen. In Rheinland-Pfalz war es sogar der zweitmildeste Winter seit Aufzeichnungsbeginn. Hier wurden als Temperaturmittelwert 4,4 Grad Celsius gemessen.
Trüber Winter mit viel Regen
250 Liter pro Quadratmeter sind in Rheinland-Pfalz an Niederschlag gefallen. Deutschlandweit waren es sogar 270 Liter pro Quadratmeter im Schnitt, hier sind es knapp 150 Prozent mehr als in der Referenzperiode 1961 bis 1990. Vergleiche mit Werten diesen Zeitraums ermöglichen dem DWD Rückschlüsse auf den Klimawandel.
Die Sonnenstunden in Rheinland-Pfalz lagen im bisherigen Soll. In der Referenzperiode waren es 152 Stunden. Diesen Winter hat sich die Sonne 155 Stunden lang gezeigt, bundesweit war es nur eine Stunde mehr. Sonnenscheinreich war nur der Monat Januar.
Temperaturrekord auch im Februar
Mit 6,6 Grad Celsius war es im Februar ungewöhnlich warm, in Rheinland-Pfalz lag die Durchschnittstemperatur sogar bei 7 Grad Celsius. "Die ungewöhnlich hohen Temperaturen, die eher für Mitte April typisch wären, wurden vor allem durch die milden wolkenverhangenen Nächte begünstigt", erklärt der DWD. Grund dafür war die milde Atlantikluft, die über Deutschland lag. Am 15. und 16. Februar zeigten die Thermometer in Rheinland-Pfalz nachmittags teils über 17 Grad Celsius.
Viele Orte blieben deshalb den gesamten Monat frostfrei. Die Sonne hat sich wenig gezeigt, es war im Laufe des Monats vor allem trüb. Auch Schnee war Mangelware, trotz überdurchschnittlich viel Regen. Rund 81 Liter pro Quadratmeter kamen als Regen runter.
Kalendarischer Frühling beginnt später
Mit dem meteorologischen Frühlingsanfang am 1. März beginnt die neue Jahreszeit. Aber Achtung, das Datum ist nicht zu verwechseln mit dem kalendarischen oder astronomischen Frühlingsanfang. Der ist nämlich dann, wenn Tagundnachtgleiche ist, also wenn Tag und Nacht genau gleich lang sind. Festgelegt wird dieser Termin nach der Position der Erde zur Sonne. Laut DWD fällt dieses Ereignis auf die Tage 19., 20. oder 21. März. In diesem Jahr ist der kalendarische Frühlingsanfang am 20. März.
Wechselhaftes Wetter bleibt
Wer sich nun auf Sonne satt und warme Temperaturen freut, könnte allerdings enttäuscht werden. Denn in dieser Jahreszeit kann es oft recht wechselhaft werden, betont der Deutsche Wetterdienst. Das sogenannte Aprilwetter und die Eisheiligen im Mai könnten noch einmal kalte Perioden und Frost mitbringen.