Corona bringt die Pflegeheime in Rheinland-Pfalz ans Limit. Das ist das Ergebnis des aktuellen Barmer-Pflegereports 2022, der am Freitag in Mainz vorgestellt worden ist.
Danach habe sich die ohnehin schon schwierige Situation in der Pflege noch einmal drastisch verschlechtert - nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner, sondern vor allem auch für das Personal.
Bei den Coronawellen im März und Juli 2022 hatten sich demnach so viele Beschäftigte in Pflegeheimen wegen einer Corona-Infektion krank gemeldet, wie in den beiden Vorjahren nicht.
Überdurchschnittlich viele Pflegebedürftige erkrankt
Auch Pflegebedürftige in Heimen waren der Untersuchung zufolge überdurchschnittlich stark von Corona-Infektionen betroffen. Nach Auswertung der Daten für die Jahre 2020 und 2021 waren im November 2020 etwa 8,5 Prozent der Pflegeheimbewohner an Corona erkrankt. Der Vergleichswert in der Gesamtbevölkerung des Bundeslandes lag in diesem Monat bei 1,0 Prozent, der für Pflegebedürftige insgesamt bei 2,5 Prozent.
Wichtig: Zahl der Beschäftigten in Heimen zügig erhöhen
Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich auch für die übrigen Monate der Jahre 2020 und 2021. Es sei nun entscheidend, die Beschäftigtenzahl für Pflegeeinrichtungen zügig zu erhöhen, sagte die Landesgeschäftsführerin der Barmer, Dunja Kleis. "Nur so kann eine Abwärtsspirale aus Überforderung der Pflegebeschäftigten und erhöhten Arbeitsunfähigkeitszeiten verhindert werden."