Seit Herbst gebe es "stellenweise massiven Beflug durch die invasive Art, die mit Vorliebe Honigbienen verspeist", sagte der Vorsitzende des Verbands, Thomas Hock. "Erste Imker beklagen den Verlust ganzer Völker." Die Imker hoffen auf Unterstützung des Landes bei der Eindämmung der Art.
Drohnen sollen die Hornissen auffinden
Die Situation habe sich im vergangenen Jahr dramatisch verändert, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums in Mainz. In Abstimmung mit dem Landwirtschaftsministerium sei eine Task Force zu Asiatischen Hornissen geplant. Zu einem Strategieplan soll auch die Entwicklung und Erprobung von Drohnen gehören, die die Hornissen auffinden und bekämpfen sollen.
Konferenz in Neustadt/Weinstraße trug Informationen zusammen
Auf einer Konferenz des Imkerverbands über die Asiatischen Hornissen wurden Anfang Februar in Neustadt an der Weinstraße die Informationen zusammengetragen. Vespa velutina, wie die Art wissenschaftlich heißt, ist im südlichen China zuhause und gelangte vermutlich über den Transport von Waren nach Europa. Im Jahr 2004 trat sie in Frankreich das erste Mal auf. Inzwischen gibt es Nachweise in Spanien, Italien, Belgien und den Niederlanden.
In Deutschland wurde die Asiatische Hornisse erstmals 2014 in Waghäusel nördlich von Karlsruhe nachgewiesen. Im vergangenen Jahr sei sie in Worms vor Schulen und auf Spielplätzen gesichtet worden, sagte Hock. Einzelne Kolonien seien auch aus Frankenthal und Hauenstein in der Südwestpfalz gemeldet worden.
Auch Wespen, Hummeln und Wildbienen werden gefressen
"Sie kann fliegen wie eine Libelle", sagte Hock. In der Luft stehend belagere sie das Flugloch von Bienenstöcken. "Das kann so massiv, sein, dass Bienen den Stock nicht mehr verlassen." Die Asiatische Hornisse fresse auch Wespen, Hummeln oder Wildbienen. Zu ihrer Nahrung gehörten ebenso Birnen, Äpfel oder Trauben. "Die Art hat ein extrem hohes Verbreitungspotenzial", so Hock.
Die Asiatische Hornisse baut zwei Nester, erst ein Primärnest im Frühling in niedriger Höhe. Dann zieht das Volk aus in ein in einem hohen Baum angelegten Sekundärnest, das so groß wie ein Fußball ist und bis zu 5.000 Hornissen beherbergt, darunter einige hundert Königinnen. Es sei schwierig, diese Sekundärnester zu entdecken, erklärte Hock. Er hofft nun auf den Einsatz von Drohnen, mit denen die Nester von oben aufgefunden werden könnten.