Wohnungsnot in Unistädten

Das Wintersemester beginnt - und in BW fehlen wieder Wohnungen für Studierende

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Autor/in
Andreas Böhnisch
Onlinefassung
Stefan Eich

Viele Studierende finden keine bezahlbare Wohnung. Im Gespräch mit SWR-Moderator Andreas Böhnisch erklärt An Tang von der Landesstudierendenvertretung BW, wo die Probleme liegen.

SWR Aktuell: Wohnraum ist knapp und teuer. Wie ist die Situation in den baden-württembergischen Uni-Städten?

An Tang: Vor allem in den Großstädten, in Karlsruhe, Stuttgart, Freiburg, Mannheim et cetera, ist die Grundsituation prekär. Viele Studierende finden derzeit auch keinen Wohnraum, vor allem Erstsemester, die jetzt gerade in den neuen Städten ankommen. Ich denke, dass die Situation jetzt noch deutlich schwieriger wird, vor allem, da günstiger Wohnraum noch knapper wird, vor allem aufgrund der starken Nebenkosten. Genaue Zahlen haben wir noch nicht. Zeigen wird sich das wahrscheinlich erst in den nächsten zwei, drei Wochen.

SWR Aktuell: Gerade für die Erstsemester wird das sehr schwierig, eine Bleibe zu finden. Diese Menschen wurden in den vergangenen Jahren auch schon mal in Turnhallen einquartiert. Wird so etwas wieder passieren?

Tang: Das wird auf jeden Fall wieder passieren. In Karlsruhe planen die Studierenden nicht mit Turnhallen. Da werden eigene Räume der Studierendenschaften bereitgestellt und mit Feldbetten ausgestattet, damit ein Teil der Studierenden da ankommen kann und zumindest mal die ersten Nächte, die ersten Wochen, übernachten kann. Meinen Informationen nach sind diese Plätze auch sehr nachgefragt. Wir hoffen aber auf jeden Fall, dass sich das in den nächsten Monaten der Vorlesungszeit auf jeden Fall ändert und dass die meisten Studierenden, die noch keinen Wohnraum haben, irgendwie unterkommen.

"Wir hoffen, dass die meisten Studierenden irgendwie unterkommen."

SWR Aktuell: Insgesamt ist das Leben teuer. Die Kosten für Strom und Gas beispielsweise sind hoch. Nun ist für Studenten die Frist zu Ende gegangen, um die Energiepauschale von 200 Euro zu beantragen. Jeder Fünfte hat diese Pauschale wohl nicht in Anspruch genommen. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Tang: Ich habe dafür keine allgemeingültige Erklärung. Aber so, wie es jetzt aussieht, ist es so, dass es tatsächlich ganz viele Einzelfälle gibt, wo diese Beantragung nicht so einfach vonstatten ging - beispielsweise bei Studienortswechsler:innen, die 2022 von der einen zur anderen Universitätsstadt gewechselt sind. Das könnte ein Problem darstellen. Auch die Universitäten müssten in die Pflicht genommen werden, die Infrastruktur für die Studierenden so gut wie möglich bereitzustellen, dass die Beantragung ohne Probleme stattfinden kann.

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SWR Aktuell: Lassen Sie uns jetzt auf den Uni-Alltag schauen. Zu Beginn des Wintersemesters vor einem Jahr waren die Universitäten ja nach der Corona-Pandemie wieder zu Präsenzveranstaltungen zurückgekehrt. Wird das weitgehend beibehalten oder haben sich auch zunehmend Digital-Veranstaltungen etabliert?

Tang: Ich denke, dass sich derzeit Hybrid-Vorlesungen oder Hybrid-Module etabliert haben, also eine Mischung aus Online- und Präsenzveranstaltungen. Ich glaube, das ist auf jeden Fall eine Art, wo man auch an Vorlesungen teilnehmen kann, ohne selbst in Hörsälen anwesend zu sein. Ich gehe auch davon aus, dass das vielen Studierenden hilft, die Schwierigkeiten haben, eine Wohnung vor Ort zu finden.

"Wir benötigen einen Leitfaden für die Anwendung von Künstlicher Intelligenz."

SWR Aktuell: Eine neue Herausforderung für die Universitäten ist die Künstliche Intelligenz. Welche Regeln gelten da, damit Arbeiten nicht in Zukunft von ChatGPT geschrieben werden - oder gibt es da noch gar keine?

Tang: Was Künstliche Intelligenz oder AI oder KI angeht, ist es ja relativ klar. Zum Beispiel legt man bei Hausarbeiten, wo es wahrscheinlich eine größere Rolle spielt, eine eidesstattliche Versicherung ab, dass man diese Arbeit nur mithilfe von legalen Hilfsmitteln erarbeitet hat. Ich gehe davon aus, dass man für die Anwendung von Künstlicher Intelligenz zumindest mal einen Leitfaden benötigt: zunächst mal für die Studierenden, aber auch für die Prüfenden, um da einfach klare Regeln zu etablieren, damit alles klar und transparent auch für die Studierenden wird.

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