Wie interessant ist Deutschland für indische Fachkräfte?

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Autor/in
Jonathan Hadem
Jonathan Hadem steht im Gang eines SWR-Gebäudes.

Deutschland leidet unter dem Fachkräftemangel. Deshalb versucht Deutschland schon seit der Jahrtausendwende, junge, gut ausgebildete Menschen aus dem bevölkerungsreichsten Land der Welt, aus Indien, für den hiesigen Arbeitsmarkt zu gewinnen. Baden-Württemberg will bei dieser Entwicklung ganz vorne mit dabei sein. In Stuttgart hat zu diesem Zweck nun eine Repräsentanz der Regierung des indischen Bundesstaates Maharashtra eröffnet.

Warum sind indische Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt so attraktiv und wie könnte man ihnen das Leben und Arbeiten in Deutschland schmackhaft machen? Darüber hat SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem mit Prasad Chaudhari gesprochen. Er ist Geschäftsführer von GloreSoft, einer Firma für Fachkräfte-Vermittlung aus Indien.

Interesse vor allem an produzierendem Gewerbe

Laut Chaudhari ist das Interesse vor allem am produzierenden Gewerbe groß. Dazu gehören etwa die Automobil- oder Pharma-Industrie, die Chemiebranche oder der Maschinenbau. Ebenso hätten viele Inder Interesse am IT-Bereich oder am Gesundheitssektor. Wichtige Faktoren seien dabei bessere Perspektiven und ein höheres Einkommen in Deutschland.

Dabei kämen auch Punkte zum Tragen, die eher die Rahmenbedingungen betreffen: Eine bessere Work-Life-Balance, eine nahezu kostenlose Bildung, das hervorragende Gesundheitswesen - außerdem sei es ein "Privileg" als Ingenieur oder als Naturwissenschaftler in Deutschland zu arbeiten, so Chaudhari weiter. "German Engineering" sei eine weltweite Marke.

Politischer Wille zur Fachkräfteanwerbung ist vorhanden

So viele positive Aspekte Chaudhari auch anspricht - einige Probleme gibt es dennoch: Zwar ist von der politischen und der wirtschaftlichen Seite der Wille vorhanden, möglichst schnell viele Arbeitskräfte nach Deutschland zu holen. Schwierig werde es allerdings oft bei der Vergabe der nötigen Visa. Die Vergabe dauere länger als geplant. Nachholbedarf gebe es auch bei der Anerkennung der Berufsabschlüsse.

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