In Brüssel treffen sich heute die Außenministerinnen und -minister der NATO, um über die Zukunft der Ukraine zu beraten. Es ist das letzte Mal, dass Vertreter der Biden-Regierung dabei sind. In wenigen Wochen wird Donald Trump erneut US-Präsident sein.
"Natürlich war die Zusammenarbeit der Biden-Regierung mit Deutschland sehr eng, sehr vertrauensvoll und das wird sich jetzt ändern", sagt Jana Puglierin. Sie ist Leiterin des Berliner Büros der Denkfabrik European Council on Foreign Relations. Ihrer Meinung nach haben die USA, vor allem seit dem russischen Angriff auf die Ukraine, wieder ihre altbewährte Führungsrolle eingenommen. Außerdem habe sich das Verhältnis zwischen US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgrund ähnlicher Einschätzungen der Lage intensiviert.
Bezogen auf die Lastenteilung in der NATO, habe Trump Recht, so Puglierin. Die Europäer müssten mehr Verantwortung übernehmen für ihre eigene Sicherheit. Sich mehr in der Nato einbringen, mehr Lasten übernehmen, mehr bezahlen. "Trump wird weniger tolerant sein als Biden das war", sagt Jana Puglierin.
Ihrer Ansicht nach haben sich die europäischen Länder zwar theoretisch auf einen Politikwechsel in den USA eingestellt, tatsächlich sei man aber noch nicht in die Umsetzung gegangen. Warum sie das kritisch sieht und befürchtet, dass Europa mit Trump als US-Präsident einem Stresstest ausgesetzt werden wird, erklärt sie im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich.
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