Die Politikwissenschaftlerin Olga Drydowa von der Forschungsstelle Osteuropa in Bremen hat darauf hingewiesen, dass nicht nur in russischen Gefängnissen inhaftierte Oppositionelle gestorben seien. Drydowa sagte in SWR Aktuell, auch in Belarus habe es Reaktionen auf den Tod des russischen Regimekritikers Nawalny gegeben. Öffentliche Bekenntnisse und Demonstrationen seien in Belarus mitunter noch riskanter als in Russland: "Allein durch das Tragen der Oppositions-Farben Weiß-Rot und der ukrainischen Farben Blau-Gelb kommt es in Belarus konsequent zu Verhaftungen. Man kann das versuchen, aber dann landet man sicher im Gefängnis." Dabei seien die Haftumstände besonders schlimm. "Wir haben seit mehr als einem Jahr keine Informationen über mehrere verhaftetete Oppositionsfiguren wie Maryja Kalesnikawa oder Viktor Babariko. Sodass gar nicht bekannt ist, ob sie noch am Leben sind." Welche Möglichkeiten es aus dem Westen heraus gibt, die Opposition in Belarus zu unterstützen, darüber hat Olga Drydowa mit SWR2 Aktuell-Moderatorin Marie Gediehn gesprochen.