Chemie-Nobelpreisträger lösen Jahrhundert-Problem

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Autor/in
Gerald Pinkenburg
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David Baker aus den USA und die Briten Demis Hassabis und John Jumper werden für ihre Vorhersagen und den Bau von Proteinen geehrt. Wie schon bei den Physik-Nobelpreisen kommt dabei Künstliche Intelligenz zum Einsatz, wie SWR Wissenschaftsredakteur David Beck erläutert: "Das zeigt, dass KI in alle Felder der Wissenschaft hineinreicht." Die untersuchten Proteine spielen in allen biologischen Prozessen eine wichtige Rolle. Dabei übernehmen sie unterschiedliche Funktionen. "Das kann einfach nur eine Struktur sein. Oder sie sind Antikörper oder Enzyme, die für den Stoffwechsel verantwortlich sind. Ihre Funktion wird von der dreidimensionalen Struktur der Proteine bestimmt, also wie sich diese Kette aus Aminosäuren zusammenfalten." Die Briten Jumper und Hassabis haben mit Hilfe von KI ein Modell entwickelt, das die dreidimensionale Struktur berechnen und die Funktion voraussagen kann. "Und David Baker hat angefangen, Proteine zu designen. Er sagt: Ich will diese Funktion haben – und baut das dann zusammen." Zusammen sei den Chemie-Nobelpreisträgern etwas gelungen, das jahrzehntelang als "heiliger Gral" der Chemie gegolten habe, sagt David Beck im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Gerald Pinkenburg.