Bahnstreik: Lösung nur ohne Weselsky möglich?

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Autor/in
Arne Wiechern
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Andreas Böhnisch

Die Lokführergewerkschaft GDL will wieder streiken. Der erfahrene Schlichter Herbert Schmalstieg (SPD) hat Zweifel, ob eine Einigung mit GDL-Chef Claus Weselsky möglich ist.

Bei der Deutschen Bahn kommt der nächste Lokführerstreik. Im Personenverkehr soll der Ausstand von Dienstagfrüh 2:00 Uhr bis Mittwochfrüh 2:00 Uhr dauern. Im Güterverkehr beginnt der 24-stündige Streik bereits am heutigen Montagabend (11.03.) um 18:00 Uhr.

GDL muss verhandeln

Der frühere Oberbürgermeister von Hannover und erfahrene Schlichter Herbert Schmalstieg (SPD) äußerte im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Arne Wiechern scharfe Kritik an GDL-Chef Claus Weselsky. Es habe ein Angebot der Moderatoren gegeben, das Weselsky abgelehnt hat. "Man kann aber nur zu einem Ergebnis kommen, wenn man verhandelt", sagte Schmalstieg.

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Zunehmend Kritik an Lokführergewerkschaft GDL-Streik beendet - Bahn will schnell wieder Normalbetrieb

Trotz Notfallplan der Bahn sind am Dienstag viele Züge ausgefallen. Bis Mittwoch, 2 Uhr wurde gestreikt. Laut Ankündigung der Bahn soll der Betrieb schnell wieder normal laufen.

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"Nie hat es einen Tarifkonflikt gegeben, wo eine Seite alle Forderungen hat durchsetzen können." Die GDL müsse an den Verhandlungstisch zurückkehren. "Und wenn es mit Herrn Weselsky nicht klappt, dann wird es Zeit, dass er sehr schnell geht und dass man ihn für weitere Verhandlungen auswechselt." Es gehe nicht, dass die Bahnreisenden weiter durch den GDL-Chef "in Geiselhaft" genommen würden.

Schlichtung als letzte Lösung?

Schmalstieg empfiehlt der Deutschen Bahn ebenfalls den Verhandlungsführer für die Tarifgespräche auszuwechseln, sollte die GDL dazu bereit sein. Wenn auch dann keine Lösung in dem Tarifkonflikt gefunden werde, "muss man in eine Schlichtung hineingehen, um zu einem Ergebnis zu kommen". Erfahrene Persönlichkeiten könnten erfolgreich schlichten, ist der SPD-Politiker überzeugt. "Denn so geht es auf keinen Fall weiter, dass wir jede Woche dreimal einen Streik haben, der einen Tag vorher angekündigt wird."

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