Baden-Württemberg ist ein Paradies für Streuobstwiesen. Doch einfach drauflos pflücken darf man nicht, sagt die Garten- und Landschaftsarchitektin Martina Hörmann.
Mit geschätzten 89.000 bis 111.000 Hektar (Quelle LUBW) besitzt Baden-Württemberg die größten zusammenhängenden Streuobstflächen in ganz Europa. Im Herbst ist die Versuchung groß, Äpfel, Birnen oder anderes Obst mitzunehmen. "Doch man kann nicht einfachen hingehen und die Bäume abernten", warnt die Expertin im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Florian Rudolph. Denn die Streuobstwiesen hätten alle einen Besitzer. Sie würden entweder Kommunen oder Privatleuten gehören.
Zahlreiche Aktionen mit Streuobst
Wer Interesse an Streuobst hat, könne es zum Beispiel bei Versteigerungen kaufen. Außerdem würden etliche Landkreise mit der Aktion "Das gelbe Band" Bäume auf Streuobstwiesen kennzeichnen. "Überall, wo an den Bäumen gelbe Bänder sind, darf geerntet werden", sagt die Garten- und Landschaftsarchitektin. Weitere Informationen gebe es unter www.streuobstwiesenboerse.de.
Erhalt und Pflege von Streuobstwiesen in BW
Streuobstkonzeption 2030 Streuobstwiesen in BW sollen besser geschützt werden
Die Zahl der Streuobstwiesen in BW geht weiter zurück. Mit einem nun beschlossenen Maßnahmenpaket will die Landesregierung dem Rückgang entgegenwirken.
Streuobstwiesen sind ein artenreicher Lebensraum
Das Land Baden-Württemberg will die Streuobstwiesen retten. Die Landesregierung will verhindern, dass der Bestand an Wiesenflächen in den kommenden Jahren zurückgeht. Ingrid Eberhardt-Schad ist beim Nabu Baden-Württemberg für den Naturschutz zuständig.
Im Gespräch mit SWR Aktuell lobt sie das Konzept der Landesregierung. Sie sieht aber auch Schwachstellen, vor allem bei der Finanzierung: "Wir hoffen, dass im kommenden Landeshaushalt auch die entsprechenden Gelder eingestellt sind." Warum die Streuobstwiesen für die Artenvielfalt so wichtig sind, darüber hat Ingrid Eberhardt-Schad mit SWR Aktuell-Moderator Albrecht Ziegler gesprochen.