Olaf Scholz (SPD) zu Besuch in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) beim Unternehmen "Freudenberg".

Bundeskanzler besucht Rhein-Neckar-Region

Meinung: Kanzler, bleib am Schreibtisch in Berlin!

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Martin Rupps
Martin Rupps

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Wichtigeres zu tun als Autozulieferer in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) zu besuchen, meint Martin Rupps.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kommt am Donnerstag in die Rhein-Neckar-Region. Nachmittags besucht er in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) Automobilzulieferer, die auf moderne Technologien wie die Brennstoffzelle setzen. Am Abend stellt er sich in Mannheim Fragen von 150 Bürgerinnen und Bürgern. Es handelt sich um das elfte von 16 „Kanzlergesprächen“ in jeweils einem Bundesland.

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Vor dem Bürgerdialog am Abend in Mannheim Bundeskanzler Olaf Scholz zu Besuch bei Weinheimer Firma Freudenberg

Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich in Weinheim bei der Firma Freudenberg über Technologie für Brennstoffzellen informiert. Am Abend stellt er sich Fragen von Bürgern in Mannheim.

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Martin Rupps
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Natürlich, derlei Termine liefern Futter für die Medien. Und sollen Eindruck machen. Olaf Scholz, der Kanzler der Energiewende. Der Spitzenpolitiker, der das direkte Gespräch mit den Menschen sucht. Auf mich wirken solche Bemühungen – besonders in dieser schwierigen Zeit – grotesk. Das Goldene Buch der Stadt Weinheim kommt auch ohne Scholz‘ Unterschrift aus. Das Bürgergespräch dürfte die kommunikativen Schwächen des Kanzlers erweisen.

Olaf Scholz gehört nach meinem Dafürhalten viel mehr an seinen Schreibtisch in Berlin. Dort warten Akten auf ihn zur gewissenhaften Vorbereitung von Entscheidungen. Dort hat er die nötige Ruhe für Telefongespräche mit anderen Staatschefs. Nach meinem – vielleicht altmodischen - Verständnis gehört das zu den hauptsächlichen Aufgaben in einem politischen Amt.

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