Hohe Heizkosten-Nachzahlung ohne eigenes Zutun

Meinung: Albtraum Wohnbaugesellschaft

Stand
Autor/in
Martin Rupps
Martin Rupps

Mieterinnen und Mieter bei Wohnungsbaugesellschaften haben es jetzt besonders schwer, meint Martin Rupps. Siehe das Beispiel Mainzer Sertoriusring

Glück gehabt, wenn Sie nicht am Sertoriusring in Mainz wohnen. Mieterinnen und Mieter einer 172 Parteien-Anlage sollen jetzt bis zu 3000 Euro Heizkosten nachzahlen für das vorletzte Jahr. Dabei haben sie gar keinen Einfluss auf die Temperatur in der Wohnung. Ihre sogenannte Einrohrheizung muss im unteren Teil des Gebäudes eine Bullenhitze erzeugen, damit genug Wärme bis zum obersten Stockwerk gelangt. Ein energetischer Albtraum für das Klima, ein finanzielles Fiasko für die Betroffenen – ohne eigenes Zutun.

Martin Rupps
Die Meinung von Martin Rupps

Die Anlage gehört einer Wohnungsbaugesellschaft. Der Fall wirft ein Licht darauf, wie wenig Vonovia, Deutsche Wohnen und andere in ihren Bestand investieren. Einrohrheizungen zum Beispiel werden seit fast 40 Jahren nicht mehr verbaut. Trotzdem steigen regelmäßig die Mieten. Das trifft nicht nur sozial Schwache, sondern auch Familien aus dem Mittelstand.

Mit der Energiekrise kam auch die Wartung der Wohnungen fast völlig zum Erliegen. Ich kenne eine Familie, die schon zwei Jahre auf fließendes Wasser in der Küche hofft. Eine andere lebt mit Schimmel in Bad und Toilette. Der Wohnungsbaugesellschaft sind diese Schäden bekannt, sie unternimmt nichts.

Kein Einfluss auf die Raumtemperatur

Das neue Heizungsgesetz sieht einen Bestandsschutz für Altbauten vor. Leider auch für Altbauten der Vonovia, Deutsche Wohnen und Co. Wohnungsbaugesellschaften sind im politischen Berlin viel besser vernetzt als die Miet-Gemeinde am Mainzer Sertoriusring.

Mainz

Teure Einrohrheizung Horrende Nebenkostenabrechnung in Mainzer Wohnanlage

Mieterinnen und Mieter im Sertoriusring in Mainz-Finthen sollen jeweils bis zu 3.000 Euro Nebenkosten nachzahlen. Schuld ist vor allem ein veraltetes Heizungssystem.

SWR4 RP am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Bad Kreuznach

Drei Wochen in der Kälte Mieter in Bad Kreuznach müssen nicht mehr frieren

Nachdem Mieter in Bad Kreuznach drei Wochen im Kalten saßen, haben sie jetzt eine mobile Heizanlage bekommen. Damit sollen ihre Wohnungen übergangsweise mit Wärme versorgt werden.

SWR4 RP am Freitag SWR4 Rheinland-Pfalz

Mainz

Gesundheitsamt eingeschaltet Ratten und Müll - Mehrere Häuser in Mainz verkommen

In einer Wohnanlage im Mainzer Stadtteil Finthen soll es seit Monaten Probleme mit Ungeziefer geben. Bewohner beklagen, dass sich weder Hausverwaltung noch Vermieter darum kümmern.

SWR4 RP am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Mehr Meinungen im SWR