Die Betriebe in Baden-Württemberg verlieren langsam die Geduld mit dem Projekt der zentralen Landesagentur für Fachkräfte-Zuwanderung. Das sagte die Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart, Susanne Herre, dem SWR.
Knut Bauer aus der SWR-Redaktion Landespolitik zur Kritik an BWs Projekt zur Fachkräfte-Zuwanderung:
Noch kein Starttermin für das Projekt zur schnelleren Fachkräftegewinnung
Laut Herre litten viele Firmen in Baden-Württemberg unter dem Fachkräftemangel und versuchten händeringend, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Drittstaaten zu gewinnen. Inzwischen sei genügend Zeit zur Vorbereitung der Landesagentur verstrichen. Aus Sicht der Wirtschaft müsse die Behörde jetzt kommen, weil die Betriebe bei der Fachkräftegewinnung häufig an den komplizierten und langwierigen Verfahren verzweifelten. Doch einen konkreten Starttermin gibt es bisher allerdings nicht.
Die Landesagentur werde derzeit aufgebaut und solle so schnell wie möglich ihre Arbeit aufnehmen, sagte ein Sprecher des Justizministeriums. Es seien 55 Stellen vorgesehen, die bei den Regierungspräsidien Stuttgart und Karlsruhe angesiedelt werden sollen. In Stuttgart sollen Verfahren für Fachkräfte in Gesundheits- und Pflegeberufe bearbeitet werden, in Karlsruhe für alle anderen Berufe.
Dabei wird die neue Behörde die bisher bereits zuständigen Ausländerbehörden in den Kommunen nicht ersetzen. Beide Stellen arbeiten weiter parallel, die Landesagentur soll nur für die Durchführung von beschleunigten Fachkräfteverfahren zuständig sein.