Kretschmann in der USA

Kretschmanns Reise in die USA

Autoland zu Gast in den USA: Was BW von Pittsburgh lernen will

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BW-Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist aktuell in den USA unterwegs. Erster Stopp: Pittsburgh. Die Transformation der ehemaligen Industrieregion soll Vorbild sein.

Für den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) und seine Delegation startet die USA-Reise im Bundesstaat Pennsylvania. Genauer: Auf den heute grünen Hügeln des ehemaligen Industriestandorts Pittsburgh.

Die Stadt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten komplett neu erfunden - und prosperiert wie noch nie. Deshalb interessiert sich die Landesregierung so sehr dafür. "Das hat uns alle tief beeindruckt, wie stark Pittsburgh die Transformation hingelegt hat", sagte Kretschmann am Montag selbst. "Chapeau!"

Pittsburgh hat sich neu erfunden

Noch vor ein paar Jahrzehnten sah es in Pittsburgh ganz anders aus. "Hier hätte es gezischt, gedampft, geraucht und gestunken vor 100 Jahren", sagt David Gill, deutscher Generalkonsul in New York. Gill will den 100 Gästen aus Baden-Württemberg zeigen, dass die Hölle der schmutzigen Stahlproduktion der Vergangenheit angehört. Er spricht von einer "dramatisch positiven Entwicklung", die die Stadt Pittsburgh hingelegt habe.

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Früher war die US-Stadt für ein Drittel der Stahlproduktion der USA verantwortlich, hier lagen riesige Vorräte an Eisenerz und Kohle. Anfang der 80er-Jahre kollabierte die Industrie in kürzester Zeit. 150.000 Arbeitsplätze gingen verloren - in nur drei Jahren. Heute aber wird in Pittsburgh Geld verdient mit Dienstleistungen und Forschung, Hochtechnologie und Bankenwesen. 2006 kam Google, auch Microsoft, Apple und viele andere siedelten sich an. Ein Gebiet in der Stadt nennt sich "Robotics Row", weil sich so viele Roboterfirmen angesiedelt haben.

Wirtschaftsministerin: BW muss Geld in Zukunft investieren

Für Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) ist das Ländle nicht mit der Lage in Pennsylvania zu vergleichen. Die Strukturen seien hierzulande ganz anders, sagt sie. Die Automobilindustrie sei in Baden-Württemberg gut aufgestellt, zudem habe die Wirtschaft im Land noch andere starke Standbeine, etwa die Gesundheitsbranche. Einen Zusammenbruch wie in den 80ern in Pittsburgh hält sie daher für wenig wahrscheinlich. Sie ist aber begeistert von dem Ort. Führende Köpfe hätten hier wahnsinnig viel Geld in die Hand genommen, um in die Zukunft investieren. Das müsse Baden-Württemberg auch tun.

Verkehrsminister Hermann: Wohlstand in BW ist gefährdet

Baden-Württemberg kann aus Sicht des baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann (Grüne) bei der Vernetzung verschiedener Disziplinen noch viel lernen. Es gehe darum, wie in Pittsburgh bedingungslos auf neue Technologien zu setzen.

"Wir leben nicht in der Hölle, sondern in Wohlstand. Aber der ist gefährdet."

Die Menschen in Pittsburgh hätten alle den Spirit, Teil einer Transformationsregion zu sein. "Die Ansammlung von Wissenschaft an einem Ort ist gewaltig", zeigte er sich beeindruckt. Auch Thomas Hirth, Vizepräsident für Transfer und Internationales am Karlsruher Institut für Technologie, findet, dass es Baden-Württemberg vor allem an übergreifender Zusammenarbeit mangele. Man sei noch sehr im sektoralen Denken gefangen.

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