Am Wochenende ist ein großes Naturschutzprojekt des Landes Baden-Württemberg bei Neresheim (Ostalbkreis) vorgestellt worden: Eine Weide für den europäischen Bison.
Donröschen (kein Tippfehler: Donröschen kommt aus Donaumoos, daher der Name) , Dalida, Sporona und Branita - so heißen die vier Wisentkühe auf dem Härtsfeld. Eine 35 Hektar große Fläche zwischen Neresheim (Ostalbkreis) und Nattheim (Landkreis Heidenheim) soll ihr neues Zuhause werden.
Wisentweide zwischen Neresheim und Nattheim
Die vier Wisente sind Teil eines der größten Natur- und Artenschutzprojekte des Landes Baden-Württemberg. Die Idee kommt vom Neresheimer Bürgermeister Thomas Häfele (CDU). Gemeinsam mit dem Nattheimer Bürgermeister Norbert Bereska (parteilos) hat er das Projekt auf den Weg gebracht. Denn nur durch die Zusammenarbeit der benachbarten Kommunen entstand ein ausreichend großes Gehege.
Wisentbulle wird noch gesucht
Die Tiere sollen hier eine neue Herde gründen. Dafür soll im Frühjahr ein Bulle dazukommen, der allerdings noch nicht gefunden ist. Denn vor rund 100 Jahren sind die Tiere beinahe komplett ausgerottet worden. Alle heute noch lebenden europäischen Bisons stammen von den damals zwölf verbliebenen Wisenten ab. Daher ist der Genpool begrenzt, was die Suche nach einem passenden Bullen erschwert. Laut der Umweltschutzorganisation WWF umfasst der Bestand heute wieder weltweit mehr als 6.200 Tiere.
Wisente kommen aus Bayern
Die Kühe, die jetzt in Neresheim zuhause sind, stammen von einer Zuchtstation im altbayerischen Donaumoos. Landwirt und Tierhalter Michael Abele ist jetzt für sie verantwortlich. Er schaut jeden Tag nach ihnen, füttert sie und sieht nach dem Rechten.
Die Wisente sollen auch dazu beitragen, Flora und Fauna vor Ort zu verändern, die biologische Vielfalt zu steigern.
Wisente sind die größten europäischen Wildtiere. Vor rund 500 Jahren waren sie in Deutschland beheimatet, unter anderem auch auf dem Härtsfeld bei Neresheim. Durch das Projekt kehren sie jetzt dorthin zurück. Es wird wissenschaftlich von der Universität Regensburg und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg begleitet.