Im Juli hatte der Batteriehersteller VARTA aus Ellwangen (Ostalbkreis) mitgeteilt, dass ihm die Schulden über den Kopf gewachsen sind - von rund 500 Millionen Euro war die Rede. Jetzt hat das Unternehmen kommuniziert, dass es mit seinen Gläubigern einen Schuldenschnitt vereinbart hat. Der Hoffnungsträger für den Batteriehersteller heißt Porsche.
Für VARTA bleiben rund 200 Millionen Euro Schulden übrig
Wie VARTA am Montag mitteilte, haben die Gläubiger zugestimmt, dem Unternehmen mehr als die Hälfte der Schulden zu erlassen. Von knapp 485 Millionen Euro Schulden blieben nach dem Schnitt noch rund 200 Millionen übrig. Das Grundkapital der VARTA AG würde auf null gehen. Dieser Schuldenschnitt bedeutet, dass auch der Wert der VARTA-Aktien auf null sinkt. Das Unternehmen soll dann von der Börse genommen werden. Für die Aktionärinnen und Aktionäre käme das einem Totalverlust gleich.
Hinzu kommt, dass VARTA frisches Geld für eine Übergangsfinanzierung erhält - die Rede ist von insgesamt 60 Millionen Euro. Bei den Geldgebern handelt es sich um einen Großinvestor aus Österreich und den Autobauer Porsche.
VARTA stellt neben Haushaltsbatterien auch Autobatterien her. Porsche will diese künftig in seine Pkw einbauen. In welchem Umfang steht noch nicht fest. Porsche hat im Zuge des Schuldenschnitts zugesichert, bei VARTA einzusteigen.
Verfahren muss zugestimmt werden
Voraussetzung für die Zusammenarbeit von VARTA und Porsche ist, dass der Deal von den Kartellbehörden freigegeben wird. VARTA geht nach eigenen Angaben davon aus, dass auch das zuständige Restrukturierungsgericht den Plänen noch in diesem Jahr zustimmt. Erst danach steht fest, wie sich VARTA für die Zukunft aufstellen kann. Das Unternehmen beschäftigt an mehreren Standorten weltweit rund 4.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.