Der Ulmer Hauptbahnhof ist wegen eines Polizeieinsatzes am Montagabend gesperrt worden. Wie die Bundespolizei per Kurznachrichtendienst X mitteilte, betrafen die Absperrungen die Haupthalle des Fernbahnhofs sowie mehrere Gleise. Nach etwa einer Stunde waren die Einsatzmaßnahmen beendet, die Absperrungen wurden aufgehoben.
Wegen des Einsatzes sei es zu Verspätungen und Teilausfälle von Zügen gekommen, teilte die Deutsche Bahn mit.
SWR Reporter Martin Miecznik berichtete am Abend in SWR Aktuell von dem Einsatz:
Einsatz wegen einer schriftlichen Drohung
Gegen 18:15 Uhr ging nach Angaben der Bundespolizei eine schriftliche Bombendrohung bei der Bundespolizeiinspektion Stuttgart ein. Die Drohung richtete sich gegen einen von München nach Stuttgart fahrenden ICE. Die Bundespolizei sperrte daraufhin mehrere Gleise sowie die Halle des Hauptbahnhofs Ulm ab. Der zu diesem Zeitpunkt auf Gleis 1 stehende ICE wurde danach durch Einsatzkräfte der Bundes- und Landespolizei geräumt.
Bei der anschließenden Durchsuchung des Zuges mit Sprengstoffspürhunden seien keine verdächtigen Gegenstände aufgefunden worden, hieß es. Der Einsatz wurde gegen 20:30 Uhr beendet und die Absperrmaßnahmen aufgehoben. Die Ermittlungen zu dem Vorfall dauern an.
Keine Menschen verletzt
Nach erster Einschätzung der Bundespolizei sind keine Menschen zu Schaden gekommen. "Wir haben aktuell keine Verletzten", sagte ein Sprecher der Bundespolizeiinspektion Stuttgart. Menschen wurden demnach auch nicht medizinisch behandelt.
Einen Mann, der sich wegen der Sperrungen aggressiv gegenüber Einsatzkräften verhielt, brachten die Beamten auf eine Dienststelle. Diese habe er am Abend wieder verlassen dürfen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Der Mann habe ersten Erkenntnissen zufolge nichts mit der Drohung zu tun.
SWR-Mitarbeiter saß im betroffenen ICE
Ein SWR-Mitarbeiter, der im betroffenen ICE von München saß, berichtete davon, dass alle einzeln aussteigen mussten, mit dem Gepäck, aber so, dass die Hände sichtbar sind. Dabei seien rechts und links von der Tür je ein Polizist mit gezogener Waffe gestanden. Die Menschen aus dem ICE mussten dann auf dem Gleis bleiben und seien von den Polizisten umkreist und genau beobachtet worden. Warum das alles, das wurde ihnen nicht gesagt - nur, es gebe eine polizeiliche Lage.
Wer während der Sperrungen in Ulm mit dem Zug ankam, wurde über andere Gleise geleitet. Der betroffene ICE setzte nach Ende des Einsatzes seine Fahrt Richtung Stuttgart fort.