Essen wie in der Steinzeit? Die Paläo-Diät ist voll im Trend. Sie orientiert sich an in der Steinzeit verfügbaren Lebensmitteln: Fisch, Fleisch, heimisches Gemüse, Obst und Nüsse. Doch wie haben die Menschen vor zehntausenden Jahren ihre Mahlzeiten zubereitet?
Einmal im Jahr bietet das Urgeschichtliche Museum in Blaubeuren allen an Archäologie Interessierten die Gelegenheit, mit Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen. In diesem Jahr hat Profikoch Andreas Bögel bei der Archäo-Akademie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer außerdem ganz praktisch mit an den steinzeitlichen Herd genommen.
Auf dem steinzeitlichen Speisenplan: Von Elch bis Pferd
Auf einer heißen Platte neben dem Feuer wendet der Koch, als passionierter Jäger und Angler ein Profi auf dem Gebiet des Wildfleischs, verschiedene Fleischsorten. Fasan, Elch, Färse, Hase und Pferd - in ihrer Urform lag das vielleicht auch in der Steinzeit auf dem Teller. Der Fleischsommelier hat ein 3-Gänge-Menu zubereitet. Die Vorspeise: geräucherter Fisch und Knochenmark mit Kräutern. Als Nachspeise gab es getrocknete Heuschrecken mit Honig.
Kochen in der Steinzeit: Wasser ohne Topf erhitzen
Gekocht und gegrillt haben die Menschen früher über dem Feuer oder in Erdkuhlen. Das Fleisch wurde direkt ins Feuer geworfen, oder auf heißen Steinen gebraten. Und gekocht wurde mit Hilfe von Tierhäuten. So wurde ein Erdloch beispielsweise mit einer Tierhaut ausgelegt und mit Wasser gefüllt. Schließlich warf der steinzeitliche Koch heiße Steine ins Wasser. In dem kochenden Wasser wurden Eier und Gemüse zubereitet.
Die Gerätschaften sind heute moderner - doch ansonsten geht der Trend zurück, meint Andreas Bögel: "Der Trend geht wieder zurück zum Urgemüse. Die lila Karotte, die Urkarotte, schmeckt zwar etwas herber, wird aber durchaus wieder gekauft." Genau so sehe es auch mit den Urkartoffeln, Äpfeln und anderen Obst- und Gemüsesorten aus. Er selbst legt an diesem Tag Haferrüben, wilden Brokkoli und Steinpilze auf die heiße Grillplatte.