Das Schwäbisch Gmünder Traditionsunternehmen Schleich will sich neu aufstellen und kehrt seiner Heimat im Ostalbkreis den Rücken. Zum 1. Januar 2025 wird der Hersteller von Spielfiguren nach München umziehen. Das hat Schleich am Dienstag mitgeteilt.
Umzug nach München betrifft 250 Mitarbeitende
Daneben soll künftig ein neuer Standort in der tschechischen Hauptstadt Prag unter anderem Finanzaufgaben und Kundenservice übernehmen. Die Neuorganisation betrifft demnach auch die Logistik: Sie soll an einen "externen Logistikpartner übergeben" werden.
Derzeit sind 250 Mitarbeitende in Schwäbisch Gmünd beschäftigt. Schleich will ihnen anbieten, an einen anderen Standort zu wechseln. Dazu haben Gespräche am Dienstag mit dem Betriebsrat begonnen. Insgesamt arbeiteten im Jahr 2023 weltweit etwa 480 Menschen für Schleich.
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Neuer Chef krempelt Schleich um
Das Unternehmen, gegründet im Jahr 1935 von Friedrich Schleich, hat mit dem Belgier Stefan De Loecker seit Jahresbeginn einen neuen Chef, der Schleich jetzt umkrempelt. Mit dem Umbau will das neue Management nach eigenen Angaben Kernkompetenzen stärken, Funktionen bündeln und die Zusammenarbeit verbessern.
Nach Jahren des Wachstums hatte Schleich zuletzt einen Umsatzknick hinnehmen müssen. Der Erlös sank vergangenes Jahr um rund 15 Prozent auf 234 Millionen Euro. Als Grund für den Einbruch hatte Schleich unter anderem die gedämpfte Kauflaune genannt. Die Zahl der verkauften Figuren ging um mehr als ein Zehntel auf rund 35 Millionen Stück zurück.
Zum Gewinn sagt das Unternehmen generell nichts. Schleich vertreibt seine Figuren und Spielsets nach eigenen Angaben in 60 Ländern und macht inzwischen mehr als 60 Prozent seines Geschäfts außerhalb Deutschlands. Das mittelständische Unternehmen gehört seit 2019 mehrheitlich dem schweizerischen Finanzinvestor Partners Group.