Ein Mann ist am Montagnachmittag aus dem Ludwigsfelder Badesee in Neu-Ulm gerettet worden. Er drohte unterzugehen und rief um Hilfe - zunächst vergeblich.
Es war eigentlich ein freier Nachmittag, den Sascha Graf mit seiner Frau an dem Badesee verbrachte. Plötzlich hätten sie Hilferufe gehört und geschaut, wo sie herkommen, erzählte Graf dem SWR. Er entdeckte einen Mann im Wasser, der mit den Händen gestikulierte. Viele Seebesucher seien nicht weit von dem Mann entfernt gewesen. Dieser habe sich etwa 20 Meter von einem Steg entfernt im Wasser befunden. Die Badegäste auf dem Steg hätten nur zugeschaut, "aber leider hat niemand geholfen."
Rettungsschwimmer zog Mann aus dem Ludwigsfelder Badesee
Der Mann hatte offenbar versucht, zu einem Floß im See zu schwimmen und sich dabei überschätzt. Der 34-Jährige zog den Mann schließlich aus dem Wasser, während seine Frau den Notruf wählte und die Wasserwachtstation am See für die Versorgung vorbereitete. An den Wochenenden sind dort Ehrenamtliche der Wasserwacht im Einsatz - Graf ist einer von ihnen.
An Land sei der Mann kurzzeitig bewusstlos geworden, so Graf. Der Verunglückte wurde schließlich in ein Krankenhaus eingeliefert. Warum zunächst niemand geholfen hat? "Eine sehr gute Frage", sagt Sascha Graf am Telefon. Vielleicht aus Angst und Unwissenheit.
Dabei könne jeder helfen: Indem er den Notruf 112 wählt oder versucht, einen Ertrinkenden über Wasser zu halten, mit Luftmatratzen oder Schwimmringen zum Beispiel.