Der Fall ist kurios und wird bundesweit wahrgenommen: Ein Mietwagenverleiher aus Aalen hatte im März vergangenen Jahres einen schwarzen VIP-Bus mit neun Sitzen an einen vermeintlichen Iren vermietet - ein Betrüger, wie sich herausstellte. Am Dienstag wurde die Angelegenheit am Landgericht in Berlin verhandelt. Nach Angaben einer Sprecherin ist der Gütetermin jedoch geplatzt. Über den Fall hatte die "Schwäbische Post" zuerst berichtet.
Das Auto war ein VIP-Mercedes-Bus der Luxusklasse: neun Sitze in Lederausstattung, Fernseher, Kühlschrank, Spezialverglasung, Gesamtwert: mehr als 70.000 Euro. Dieses Fahrzeug wurde von einem Mann, der sich David Chris nannte, bei einem Autoverleih in Aalen gemietet. Kurze Zeit wurde das Luxusfahrzeug deutlich günstiger im Internet zum Kauf angeboten.
Gestohlener VIP-Bus: Geprellter Autoverleiher sollte Luxusfahrzeug zurückkaufen
Ein Berliner Schlagersänger kaufte den Bus für 33.000 Euro und sieht sich nun ebenfalls als Opfer, wie auch der geprellte Mietwagenverleiher aus Aalen. Der zahlt weiter Versicherungen und Steuern für das Auto, obwohl er gar keinen Zugriff auf das Nobelfahrzeug hat.
Beide Männer - der Schlagersänger und der Aalener Autovermieter - standen sich beim Gütetermin in Berlin gegenüber. Der Aalener und sein Anwalt waren per Videoschaltung dabei. So kurios der ganze Fall ist, so kurios war auch der Vorschlag des Anwalts des Schlagersängers in Berlin: Der geprellte Autovermieter aus Aalen solle doch sein eigenes Auto zurückkaufen - für 30.000 Euro. Der Mann aus Aalen lehnte ab.
Da beim Gütetermin keine Einigung erzielt werden konnte, muss nun das Gericht entscheiden. Wann das Urteil verkündet wird, ist nach Angaben der Sprecherin aber noch unklar.