Isomatten und Schlafsäcke verkauft

Kältebus Ulm: Missbrauch bei der Ausgabe von DRK-Hilfsgütern

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Autor/in
Peter Schmid
SWR-Aktuell Redakteur Peter Schmid
Stefanie Schmitz
SWR-Aktuell Redakteurin Steffi Schmitz

Der Kältebus in Ulm wird künftig am Hauptbahnhof nur noch eingeschränkt Kleidung, Isomatten und Schläfsäcke ausgeben. Das Engagement wird laut DRK missbraucht - Hilfsgüter ins Ausland verkauft.

Das Deutsche Rote Kreuz Ulm (DRK) gibt seine Hilfsgüter am Ulmer Hauptbahnhof nur noch eingeschränkt aus. Die Organisation hat den Verdacht, dass die für obdachlose Menschen gedachten Spenden missbraucht werden. Schlafsäcke und Isomatten werden laut DRK teilweise ins Ausland verschickt und dort verkauft. Das teilte die Organisation in einem internen Schreiben mit, das dem SWR vorliegt.

Unter die bekannten obdachlosen Hilfebedürftigen mischten sich offenbar Unbekannte, die das Engagement ausnutzen. Das geht aus dem internen Schreiben an die Ehrenamtlichen des DRK hervor. Die ausgegebenen Isomatten, Schlafsäcke und Kleidungsstücke würden durch Personen, die sich als Obdachlose ausgeben, "am Hauptbahnhof gesammelt, weiter ins Ausland verschickt und verkauft". Es sei im Sinne aller Bedürftigen und auch der Spender, dass alles getan werde, um Missbrauch möglichst zu verhindern, so das DRK.

Kältebus: Ausgabe von Isomatten künftig "bedarfsgerecht"

Die Zahl der Menschen, die sich nachts an der Spendenausgabe am Ulmer Hauptbahnhof einfinden, habe sich in diesem Winter mehr als verdoppelt. "Unsere Ehrenamtlichen wurden bisweilen sehr massiv angegangen", teilt das DRK auf SWR-Anfrage mit. Ab jetzt sollen die Güter nur noch an Menschen ausgegeben werden, die die ehrenamtlichen Helfer kennen.

Der Kältebus des DRK Ulm auf dem Parkplatz des Ulmer Hauptbahnhofs. Der Kältebus des DRK in Ulm fährt Orte an, an denen Obdachlose Schutz suchen und die Nacht verbringen. Wie hier den Ulmer Hauptbahnhof. Dort bekommen die Menschen Suppe, warme Getränke und weitere Hilfsgüter.
Der Kältebus des DRK in Ulm fährt Orte an, an denen Obdachlose Schutz suchen und die Nacht verbringen. Wie hier den Ulmer Hauptbahnhof. Dort bekommen die Menschen Suppe, warme Getränke und weitere Hilfsgüter.

DRK: Ulmer Obdachlose werden weiter versorgt

Zugleich soll laut DRK darauf geachtet werden, dass genug warme Suppe vorhanden sei und für alle reiche. "Wir sind davon überzeugt, dass wir die Menschen, die unsere Hilfe brauchen, auf diesen unterschiedlichen Wegen auch erreichen", so das DRK.

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