Der Weihnachtsmarkt Ulm lockt Jahr für Jahr die Menschen an. In diesem Jahr machen die Betreiber mit einem besonderen Plakat darauf aufmerksam. Es geht um den Glühwein und den Rausch.
Was geschieht, wenn man dem beliebtesten Getränk auf dem Weihnachtsmarkt allzu sehr zuspricht? Das aktuelle Plakat für den Weihnachtsmarkt Ulm gibt die Antwort: "Ein Glühwein - Swei Glühwein - Rei Lühlein - Hie Hühlein ..." Das Besäufnis als Werbepointe. Lustig, finden die einen. Bedenklich, finden die anderen.
Umfrage: Gemischte Reaktionen auf Werbeplakat
Eine Umfrage unter Passantinnen und Passanten zeigt, wie unterschiedlich das Plakat ankommt: Manche finden es gar nicht schlecht, wenn Alkohol als "soziales Schmiermittel" fungiert. Andere entgegnen trocken, dass sie "Besoffene" überhaupt nicht mögen.
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Glühwein, Lichterketten und Kunsthandwerk: In vielen Innenstädten in Baden-Württemberg haben wieder die Weihnachtsmärkte geöffnet. Jeder Markt hat seine Besonderheiten.
Plakatwerbung für Ulmer Weihnachtsmarkt - Aufruf zum Besäufnis?
Der Weihnachtsmarkt findet direkt neben dem Ulmer Münster statt. Was sagt die Kirche zu dem Plakat? Der evangelische Dekan, Torsten Krannich, ist nicht so begeistert: "Ich finde, Weihnachtsmärkte sind etwas Schönes, ein schöner Ort der Geselligkeit. Aber es ist nicht der Ort des Besäufnisses. Von daher ist es nicht so ein tolles Motiv, so für den Ulmer Weihnachtsmarkt zu werben. Es gibt bessere Gründe dahinzugehen, als sich da sinnlos mit Glühwein vollzusaufen", sagt Krannich. "Das ist kein guter Stil. Da sind wir deutlich weiter heute - auch mit der Werbesprache."
Veranstalter des Weihnachtsmarkts bleibt entspannt
Weihnachtsmarkt-Mit-Organisator Jürgen Eilts wiederum hat überhaupt kein Problem mit dem lallenden Glühweinspruch auf dem Plakat. Auf SWR-Anfrage sagte er: "Wir fanden es in der Motivauswahl eine originelle Geschichte. Und haben gesagt: 'Das trauen wir uns jetzt einfach!' Und dass wir jetzt drüber sprechen, heißt ja schon, dass wir einen gewissen Aufmerksamkeitswert erreicht haben."