Die Bauarbeiten auf der Ammertalbahn zwischen Tübingen und Herrenberg (Kreis Böblingen) sind abgeschlossen. Seit Montag sind wieder Züge unterwegs. "Schienenersatzverkehr" war in den vergangenen sieben Monaten das Wort, mit dem sich tausende Berufspendler, Schülerinnen und Schüler, sowie andere Fahrgäste der Ammertalbahn arrangieren mussten - denn statt Zügen fuhren nur Ersatzbusse zwischen Tübingen und Herrenberg. Der Grund: An der Strecke wurden die letzten Arbeiten für den künftigen Betrieb mit modernen Elektrozügen erledigt.
Engerer Takt und weniger Verspätungen
Die Modernisierung der Ammertalbahn war Teil des größten Schienenprojekts in der Region: der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb. Die Ammertalbahn wurde elektrifiziert und teilweise auch zweigleisig ausgebaut, damit künftig Züge einander ausweichen können. Nach Angaben des Zweckverbands ÖPNV im Ammertal ermöglicht das einen engeren Takt auf der Strecke zwischen Tübingen und Entringen. Außerdem sollen die Züge dadurch pünktlicher fahren als bisher. Denn früher mussten die Züge teils lange warten, wenn ein entgegenkommender Zug verspätet war. Durch die Ausweichstellen gibt es jetzt die Möglichkeit, die Züge aneinander vorbei rollen zu lassen.
Bald mehr Züge in den Stoßzeiten zwischen Tübingen und Entringen
Seit Montag fährt die Ammertalbahn zunächst noch nach dem alten Fahrplan und auch noch mit den alten Dieselloks. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember seien dann Neuerungen geplant, so Sarah Wüstenhöfer, Geschäftsführerin des Zweckverband ÖPNV im Ammertal:
Mit dem Fahrplanwechsel sollen schrittweise die neuen Elektrozüge eingeführt werden. Die bieten mehr Platz für die Reisenden und haben WLAN. Außerdem werde es dann zusätzliche Züge in den Stoßzeiten geben: Alle 15 Minuten soll dann ein Zug zwischen Tübingen und Entringen (Kreis Tübingen) fahren. Bislang gab es nur einzelne zusätzliche Züge im Schülerverkehr. Die Züge waren morgens meist komplett überfüllt. Auch an den Wochenenden wird der Takt ab dem 11. Dezember verbessert.
Auch Ermstalbahn soll zum Fahrplanwechsel wieder rollen
Auf der Ermstalbahn zwischen Metzingen und Bad Urach (Kreis Reutlingen) wurde ebenfalls ausgebaut und elektrifiziert. Im Moment laufen noch letzte Arbeiten. Doch auch dort sollen ab dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember wieder Züge rollen. Wie im Ammertal sollen auch im Ermstal schrittweise moderne Elektrozüge eingeführt werden - mit mehr Platz für Menschen und Fahrräder. Auf der Ermstalbahn werden die Züge nach Angaben der Erms-Neckarbahn AG außerdem unter der Woche länger fahren als bisher. Wann der angepeilte Halbstundentakt auf der Ermstalbahn komme, sei wegen des Fachkräftemangels und Lieferengpässen im Moment nicht abzusehen.