Stadtwerke streichen Schnellbuslinie X14

Ammertalbahn: Halbstundentakt zwischen Tübingen und Herrenberg hat Auswirkungen auf den Bus

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Nachdem es am Donnerstag erneut einen Totalausfall auf der Ammertalbahn gab, wurde die "Reißleine" gezogen. Die hat mehrere Konsequenzen - auch für Pendler mit dem Bus.

Auf der Ammertalbahn zwischen Herrenberg und Tübingen kommt es seit dem Neustart nach der Elektrifizierung immer wieder zu Problemen. Vom späten Mittwochabend an bis zum frühen Donnerstagnachmittag fiel nahezu jeder Zug aus. Der Grund: Weichenstörungen. Der Zweckverband ÖPNV im Ammertal hat laut einer Pressemitteilung nun die "Reißleine" gezogen, um "Ruhe in das System zu bekommen" und nach den Ursachen für die häufigen Störungen zu suchen.

Ammertalbahn wieder im 30-Minuten-Takt

Für die Pendler und Schüler auf der Strecke heißt das: Die Züge zwischen Tübingen und Entringen fahren künftig nicht mehr im 15-Minuten-, sondern nur noch im 30-Minuten-Takt. Das gilt vorerst bis zum Ende der Winterferien. Die Ursachen für die Störungen seien unklar, schreibt der Zweckverband in der Mitteilung. Von Stellwerksstörungen über eingeschleppte Verspätungen bis hin zum Wintereinbruch seien verschiedene Gründe denkbar. Deshalb sei nun eine Ursachenforschung und Fehleranalyse angebracht, um die Störungen beheben zu können.

"Ein derartiges Desaster wie wir es in den letzten Tagen erlebt haben, hatten wir in keiner Sekunde erwartet. Wir wissen, dass wir hierfür kein Verständnis erwarten können und bitten die Fahrgäste dennoch um Entschuldigung."

Auswirkungen auf Pendler mit Zug und Bus

Die Stadtwerke Tübingen streichen als Reaktion auf die neue Taktung der Ammertalbahn vorerst die Schnellbuslinie X14. Das haben sie am Freitagmittag mitgeteilt. Die Schnellbuslinie sollte - abgestimmt auf die Ankunftszeiten der Ammertalbahn - Zugfahrgäste auf direktem Weg vom Westbahnhof bis zu den Kliniken bringen. Da nun der Fahrplan der Schnellbuslinie X14 nicht mehr mit der Ammertalbahn zusammenpasst, sei es "nicht sinnvoll", diese Fahrten weiterhin anzubieten, so die Stadtwerke. Die TüBus-Linie 14 fahre aber weiter wie gewohnt - passend zu den Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Ammertalbahn im Halbstundentakt.

Totalausfall zwischen Herrenberg und Tübingen

Den gesamten Donnerstagvormittag war laut Reiseauskunft der Deutschen Bahn der Zugverkehr auf der Strecke eingestellt. Als Grund nannte die Bahn "witterungsbedingte Beeinträchtigungen". Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet. Am frühen Nachmittag dann die Nachricht: Die Störung sei behoben, es müsse aber noch mit Verspätungen gerechnet werden.

Zudem kam es auf der Strecke Tübingen - Stuttgart ab 9.30 Uhr zu Störungen. Grund ist der Streik der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL). "Züge können sehr kurzfristig ausfallen, oder unterwegs enden", schreibt die Bahn. Um 16 Uhr ist laut der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) der Streik beendet worden.

Weichenstörung ab spätem Mittwochabend

Am späten Mittwochabend wurden nach SWR Informationen zunächst noch Fahrgäste am Hauptbahnhof in Tübingen in den Zug gelassen. Sie mussten aber nach rund 20 Minuten wieder aussteigen, als die Durchsage kam, dass wegen einer Weichenstörung keine Weiterfahrt mehr möglich sei. Zuvor war die Ammertalbahn schon mit einer Verspätung von ebenfalls rund 20 Minuten angekommen.

Seit Neustart Ausfälle und Verspätungen

Am 28. November waren die Elektrifizierungsmaßnahmen abgeschlossen, und die Ammertalbahn sollte nach monatelanger Sperrung wieder reibungslos rollen. Doch seit dem Neustart hakt es. Immer wieder kommt es zu Störungen auf der Strecke.

Ziel war es seit Ende November eigentlich, die Passagiere noch besser zu befördern, nämlich mithilfe eines kürzeren Fahrtaktes. Geplant war, dass die Ammertalbahn im Viertelstunden-Takt fährt. Fahrgäste sehen im Gespräch mit dem SWR gerade darin das Problem: Der kürzere Fahrtakt führe zu den vielen Verspätungen, sagten einige. Hinzu kommen dann noch die Signal- und Stellwerkstörungen.

Störungen auch für Autofahrer

Der Neustart sorgt nicht nur für Beschwerden bei den Bahnreisenden, sondern auch bei Autofahrern. Die sind frustriert, weil sie durch den kürzeren Fahrtakt der Ammertalbahn häufiger und länger an den Bahnübergängen warten müssen.

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SWR

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