Mehr als ärgerlich war es für Eberhard Beck und seine Kollegen vom Verschönerungsverein Albstadt-Truchtelfingen (Zollernalbkreis), als sie am vergangenen Wochenende die Verwüstung auf ihrem Vereinsgelände entdeckt haben. Eine nicht verpachtete Gartenwirtschaft wurde vermüllt, auf dem Parkplatz hatte jemand ein Feuer gemacht.
Damit aber nicht genug: Wie Eberhard Beck vermutet, hat jemand auch noch eine Säge getestet. Ein Baum wurde abgesägt, ein Zaun angesägt. Auch vor einer Sitzbank und einer Liege am Schönhaldenfelsen machten die Täter keinen Halt. Der Verein hat Anzeige erstattet. Doch Eberhard Beck geht davon aus, dass sie auf den Kosten sitzen bleiben werden.
Schäden in Millionenhöhe
Fast jeden Tag meldet die Polizei neue Fälle von Vandalismus: Von zerkratzten Autos über umgepflügte Blumenbeete bis hin zu zerstörten Spielplätzen ist alles dabei. Im Januar wurde eine Wanderhütte bei Freudenstadt mutmaßlich angezündet und brannte komplett ab. Auch Freibäder werden immer wieder heimgesucht. Jüngst das Bad in Hechingen, wo mehrere Türen aufgebrochen wurden; der Automat mit Eintrittskarten wurde demoliert. Sitzbänke und ein Blumenbeet vor der Volkshochschule Hechingen wurden ebenfalls beschädigt.
Mehrere Tausend Euro Schaden Randalierer verwüsten Waldfreibad in Eningen: Kommt jetzt die Videoüberwachung?
Unbekannte haben im Eninger Freibad (Kreis Reutlingen) hohen Schaden angerichtet. Laut Polizei sind die Täter nachts eingestiegen. Die Gemeinde will das Bad jetzt videoüberwachen lassen.
In ganz Deutschland hat die Polizei im vergangenen Jahr mehr als 500.000 solcher Fälle erfasst. Das entspricht rund neun Prozent aller registrierten Straftaten. Denn das sind Sachbeschädigungen: sie sind strafrechtlich relevant. Wird dabei öffentliches Eigentum zerstört, können den Tätern bis zu drei Jahre Gefängnis oder eine Geldstrafe drohen.
Vor allem jugendliche Täter
Laut Polizei entstehen jedes Jahr durch Vandalismus Schäden in Millionenhöhe. Bezahlen muss das am Ende meist die Allgemeinheit. Tatverdächtig sind vor allem Kinder und Jugendliche, häufig entstehe eine Gruppendynamik. Aufgeklärt wird nur ein kleiner Teil der Fälle.
Im Kreis Reutlingen gab es zum Beispiel im vergangenen Jahr laut Polizei 866 Fälle von Sachbeschädigung, zwölf Prozent davon wurden aufgeklärt. Im Kreis Tübingen zeigt sich ein leichter Anstieg. 2022 waren es 757 Fälle, im vergangenen Jahr über 800.
Die Polizei rät, nicht wegzuschauen und Vandalismus anzuzeigen. Vorsichtig sollten Menschen aus der Bevölkerung aber sein, wenn sie selbst eingreifen wollen – Gewalt gegen Gegenstände könne sich auch in Gewalt gegen Menschen wandeln.