Acht Esel durften am Montag in den Anhänger von Stefan Fauser, Wanderschäfer aus Pfronstetten (Kreis Reutlingen). Das Verladen war kein Problem. Die reiselustigen Esel wussten wohl, was sie erwartet. Sie wurden auf eine riesige, drei Kilometer lange Weide direkt ans Donauufer bei Binswangen (Kreis Biberach) gebracht. Das jüngste Tier ist gerade mal vier Wochen alt - das zweitjüngste Tier wurde letztes Jahr am Donauufer geboren.
SWR-Reporterin Anne Schmidt war dabei, als die Esel ihre Weide entdeckten:
Bis Oktober dürfen Sie dort am Ufer grasen und sollen die Kiesbänke von Gestrüpp freihalten. Die Esel arbeiten als Landschaftspfleger im Rahmen eines Weideprojektes des Regierungspräsidiums Tübingen. Am Flussufer sollen sich wieder seltene Insekten und Vögel wie der Flussregenpfeifer ansiedeln.
Sprünge, Wälzen, Rennen: Esel kommen nach langem Winter auf die Weide
Esel fressen Gestrüpp, das Schafe verschmähen
Die Esel fressen im Gegensatz zu Schafen auch mal abgestorbene Gräser und dickeres Gestrüpp. Schafe und Lämmer sind eher Feinschmecker und bevorzugen frische Kräuter und frisches Gras. Sie durften die Weideflächen, auf denen jetzt die Esel sind, vorher abgrasen. Einen Großteil seiner Einnahmen erhält Schäfer Fauser aus Fördermitteln für das Naturschutzprojekt – ein Drittel seiner Einnahmen erzielt er durch den Verkauf von Fleisch. Kommende Woche will er weitere sechs Esel auf die Weide zu seinen Schafen bringen.
Besucher sollen den Kiesbänken besser fernbleiben
Er fährt täglich zu seiner Herde, um nach dem Rechten zu schauen. Während die Esel direkt am renaturierten Donauufer bleiben, geht er mit seinen Schafen auf Wanderschaft. Auf die Wiesen rund um die Heuneburg. Im
Sommer bringt er seine Schafe dann per Lkw zu anderen Weiden - beispielsweise nach Hayingen (Kreis Reutlingen). Fauser hofft, dass Besucher im Sommer von den geschützten Kiesbänken fern bleiben. Immer wieder klettern Wanderer oder Ausflügler über den Zaun, die im Sommer in der Donau baden wollen. Frei laufende Hunde würden den Flussregenpfeifer beim Brüten stören und hätten schon hin und wieder auch seine trächtige Schafe gejagt. Dabei würden Hinweisschilder auf das Weideprojekt samt geschütztem Flussufer hinweisen.