Die Zahl der Obdachlosen ist in Baden-Württemberg und in einigen Städten der Region Neckar-Alb gestiegen. Reutlingen und Albstadt (Zollernalbkreis) berichten, dass dieses Jahr mehr Menschen obdachlos sind als 2022. In Tübingen gibt es auch einige obdachlose Kinder. Die Gründe für den Anstieg der Betroffenen sind vielfältig.
Reutlingen: zehn Prozent mehr Obdachlose
Den größten Anstieg hat es in Reutlingen gegeben: In der Stadt leben momentan 440 obdachlose Menschen. Das sind jetzt schon knapp zehn Prozent mehr als am Jahresende 2022.
Auch in Albstadt im Zollernalbkreis ist die Zahl der Obdachlosen gestiegen. Zwar gäbe es für das Jahr 2023 noch keine Zahlen, aber die städtischen Unterkünfte seien stärker ausgelastet als im letzten Jahr, so die Stadtverwaltung. 2022 hat die Stadt etwa 60 Personen untergebracht.
In Tübingen ist die Zahl der Obdachlosen im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. Aktuell leben in Tübingen 132 Menschen ohne Wohnsitz. Darunter sind laut Stadtverwaltung auch 40 Kinder.
Viele Gründe für Obdachlosigkeit
Die Gründe für die Obdachlosigkeit sind laut der Stadt Tübingen vielfältig. Häufige Ursachen seien Zwangsräumungen oder Entlassungen aus Kliniken und Suchteinrichtungen. Die Stadt Reutlingen sagte auf SWR-Nachfrage, dass Mietschulden eine häufige Ursache für Obdachlosigkeit seien. Wegen ihrer persönlichen Situation falle es vielen Betroffenen schwer, wieder eine Wohnung zu finden, so die Stadt Albstadt. Dass es im Stadtgebiet immer weniger freie Wohnungen gibt, verschärfe die Situation zusätzlich.
Geflüchtete aus der Ukraine auch betroffen
Die Stadt Albstadt gibt an, dass unter den Obdachlosen auch viele geflüchtete Frauen und Kinder aus der Ukraine sind, die in Deutschland keine Wohnung gefunden haben. Das sei mit ein Grund, warum die Obdachlosenzahlen dieses Jahr gestiegen seien. Überwiegend seien es aber alleinstehende Männer, die in einer Obdachlosenunterkunft leben, so die Städte Albstadt und Reutlingen.