Der Verein "Netzwerk Junge Bürgermeister*innen" hat ein Kinderbuch entworfen, das einen Bürgermeister nahbar zeigt und den Kindern vermittelt, dass Kommunalpolitik einen direkten Bezug zum eigenen Leben hat. Denn ob Paw Petrol, Benjamin Blümchen oder Bibi Blocksberg - sie alle haben eines gemeinsam: den fiesen Bürgermeister, der humorlos und hinterrücks in die eigene Tasche wirtschaftet.
Truffner: "Das Bild des Bürgermeisters ist falsch"
Ferdinand Truffner, seit vier Jahren Bürgermeister von Empfingen (Kreis Freudenstadt), stößt das sauer auf. Er hat selbst zwei kleine Kinder und findet das Bild des Bürgermeisters, so wie es in vielen Büchern vermittelt wird, schlicht falsch.
Mit Vorurteilen gegenüber Bürgermeistern aufräumen
Im Austausch mit anderen Bürgermeistern entstand deshalb die Idee, das schlechte Image anhand eines Kinderbuches aufzupolieren. Das Ergebnis: "Spielplatz-Alarm in Empfingen", ein 28-seitiges Kinderbuch, in dem Truffner selbst die Hauptrolle spielt. Zusammen mit Nils, Ella und ihren Freunden setzt er sich im Buch für einen neuen Spielplatz im Ort ein. Kindern soll so verständlich erklärt werden, was die Aufgaben eines Bürgermeisters sind und wie Gemeindearbeit funktioniert.
Das Buch wird für alle Bürgermeister personalisiert
Insgesamt 35 Kommunen, ebenfalls alle mit einem jungen Bürgermeister, nehmen deutschlandweit an der Aktion teil. Das Buch wird für alle personalisiert. Heißt: die Hauptrolle übernimmt jeweils der Bürgermeister des eigenen Ortes. Und auch die Bilder werden optisch an die Personen angepasst. "Der Ferdinand Truffner im Buch sieht genauso aus wie ich. Brille, blonde Haare - nur der Bauch ist vielleicht ein bisschen kleiner. Aber das passt mir ganz gut", lacht Truffner, während er "Spielplatzalarm in Empfingen" am bundesweiten Vorlesetag in der Grundschule des Ortes vorstellt.
Kinderbuch ist noch nicht im Handel erhältlich
Zu kaufen gibt es das Kinderbuch bislang noch nicht. Alle Erstklässler von Empfingen bekommen es geschenkt, die Bücherei hält Ausleihexemplare bereit. Truffner selbst gefällt sich in der Rolle des Kinderbuchhelden. Einen zweiten Teil kann er sich deshalb gut vorstellen.