Über Jahre soll Gesamtmetallchef Stefan Wolf seine private Haushälterin schwarz beschäftigt haben. Vollzeit an fünf Tagen die Woche. Diesen Vorwurf erhebt die Zeitschrift "Stern". Das Magazin bezieht sich dabei nach eigenen Angaben auf die Darstellung mehrerer Personen aus Wolfs direktem Umfeld. Die Frau habe die Betten gemacht, die Räume des Hauses gereinigt, eingekauft und aufgeräumt, hieß es.
Wolf ist Chef des Automobilzulieferers ElringKlinger mit Sitz im baden-württembergischen Dettingen an der Erms (Kreis Reutlingen). Zu Wolfs Privatleben äußere sich weder die Pressestelle noch Wolf selbst, teilte der Sprecher von ElringKlinger dem SWR mit. Zudem soll der Autozulieferer nach "Stern"-Informationen an seinem Standort in Langenzenn bei Nürnberg Teilzeitkräfte in niedrigere Tariflohngruppen eingestuft haben, als es den Mitarbeitern zustand. Der Unternehmenssprecher erklärte gegenüber dem SWR: Die Einstufung sei ausschließlich in Zusammenarbeit und mit Zustimmung des Betriebsrates erfolgt. Der Vorwurf des Lohndumpings gehe deshalb ins Leere.
Wolf unter Druck: IG Metall fordert mehr Geld für Beschäftigte
Die Anschuldigungen kommen für Wolf zur Unzeit: Aktuell laufen nämlich die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall will mehr Geld für die Beschäftigten. Arbeitgebervertreter wie Wolf dagegen fordern Lohnzurückhaltung, weil die Energiekrise auch den Unternehmen zu schaffen mache.