Der Tübinger Gemeinderat hat heute (Do, 30.3.) Stellung bezogen zu Oberbürgermeister Palmers Verhalten nach der tödlichen Messerattacke vergangene Woche. Die Kritik war teilweise harsch. Ingemar Koerner:
„Sie sind ein Oberbürgermeister auf Bewährung.“ sagte Martin Sökler, von der SPD. „Es ist beschämend, Sie als OB zu haben“, sagte Sara Gomes von „Demokratie in Bewegung“. Grund für die Aussprache: Bei der Attacke vergangene Woche in einem Tübinger Park starb ein Mann aus Gambia. Palmer hatte das Opfer noch vor der Polizei mit Dogenhandel in Verbindung gebracht und erklärt: Viele gambische Asylbewerber seien Drogenhändler. Die Attacke zeige, dass man durchgreifen müsse. Alle Redebeiträge im Tübinger Gemeinderat kritisierten diese schnelle Reaktion als pietätlos. Manche nannten sie rassistisch. Palmer räumte zum Teil Fehler ein und bekundete sein Bedauern, entschuldigte sich aber nicht. Er saß dabei allein vor dem Gemeinderat. Seine Stellvertreter, Daniela Harsch und Cord Soehlke, hatten sich symbolträchtig in die Reihen der Gemeinderäte gesetzt.