Auf den Blumenfeldern rund um Rottenburg (Kreis Tübingen) blühen die ersten Tulpen in knallgelb, zartrosa und schneeweiß. Viele Menschen freuen sich über einen selbst frisch geschnitten Strauß direkt vom Blumenfeld. Doch bis Tulpen und Co so weit sind, dass sie geerntet werden können und in unseren Blumenvasen stehen, dauert es. Doch die Arbeit lohnt sich für Bernhard Weimer. Denn eine selbst geschnittene Tulpe frisch vom Feld sei immer schöner und halte länger als die Tulpen aus den Discountern, so der Landwirt.
Bernhard Weimer betreibt mit Frau und Söhnen die Hofschuir zwischen Seebronn im Kreis Tübingen und Bondorf im Kreis Böblingen. Seit 20 Jahren hat der 58-Jährige Blumenfelder überall in der Region. In insgesamt 5 Landkreisen, vom Kreis Böblingen bis runter in den Kreis Rottweil, hat er Felder Wie viele, das weiß er nicht genau. Neben Tulpen wachsen auf dem Feld bei Rottenburg unter anderem auch Iris, Gladiolen, Bartnelken. Später im Jahr dann Pfingstrosen und Sonnenblumen.
In jedem Blumenfeld steckt viel Arbeit
Bis zu 40 Mal im Jahr muss Weimer auf jedes einzelne Blumenfeld fahren. Muss den Boden bearbeiten, pflanzen und säen. Außerdem muss Unkraut gehackt werden und in heißen Sommern müssen die Blumen zusätzlich noch gegossen werden. Ein einziger Hagelschauer kann in Sekunden die ganze schwere Arbeit zunichte machen. Im vergangenen Jahr zum Beispiel hat ein Hagelschauer einige Blumenfelder von Weimer komplett zerstört.
Blumendiebe auf frischer Tat ertappt
Aber nicht nur die Trockenheit und der Klimawandel machen dem Landwirt immer mehr zu schaffen. "Letztes Jahr haben wir zwei Blumenfelder einfach zugemacht, weil die Leute nicht mehr gezahlt haben. Und wenn die Leute nicht mehr zahlen und es sich nicht mehr lohnt zum herfahren, dann mache ich es nicht mehr", so Weimer. Es kam sogar schon vor, dass Gärtner für mehrere hundert Euro Blumen auf seinen Feldern geschnitten haben. In der Kasse landeten aber nur 20 Euro. Mehrmals hat Weimer schon Anzeige erstattet, ohne Erfolg.
Eigene Frau bekommt nie Blumen
Deshalb ist Bernhard Weimer glücklich über jeden, der zahlt. Denn die ehrliche Kundschaft, die gibt es noch und die wirft gerne 60 Cent pro abgeschnittene Tulpe ins Kässle. Und so kann sich Weimer weiter erfreuen an der Blumenpracht auf seinen Feldern. Und der mit der Blumenpracht auch seine Kunden glücklich macht. Vor allem seine Kunden. Denn seine Frau, die muss sich ihre Blumensträuße selbst pflücken.