Die Mitarbeitenden der Privatkliniken im Land bekommen deutlich mehr Geld - innerhalb von sieben Monaten rund 500 Euro mehr pro Monat. So haben es die Gewerkschaft ver.di und der Verband privater Klinikträger Baden-Württembergs am Dienstag in einem Tarifvertrag festgehalten.
Die Verhandlungen in Isny (Kreis Ravensburg) wurden am Dienstag von einem Warnstreik mit rund 500 Streikenden begleitet. Gestreikt wurde an der Vulpius-Klinik und der Kur- und Klinikverwaltung in Bad Rappenau, dem Christophsbad und Christophsheim in Göppingen sowie an den Waldburg-Zeil-Kliniken.
Die Ergebnisse: Gehaltserhöhung und Weihnachtsgeld
Das Ergebnis sieht eine rückwirkende Erhöhung des Gehalts von 250 Euro pro Monat ab April 2023 vor. Ab Januar ist dann eine weitere Erhöhung von sechs Prozent, mindestens aber 250 Euro, vorgesehen. Außerdem soll es eine Inflationsprämie von insgesamt 2.500 Euro in drei Schritten geben. 2024 wird neu ein Weihnachtsgeld von 50 Prozent und ab 2025 von 65 Prozent der monatlichen Grundvergütung eingeführt. Mitglieder von ver.di erhalten künftig einen zusätzlichen freien Tag. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 19 Monate, so ver.di.
Außerdem sieht der Tarifvertrag Fahrradleasing und Verbesserungen beim Zusatzurlaub vor. In den kommenden Tagen will ver.di eine Mitgliederbefragung zum Ergebnis durchführen.
Die Verhandlungsführerin der Gewerkschaft, Yvonne Baumann, spricht von einem Erfolg. Sie betont, die Beschäftigten privater Kliniken in Baden-Württemberg würden damit ab 2025 das Lohnniveau erreichen, das auch in kommunalen Krankenhäusern gezahlt werde.
22 Kliniken in Baden-Württemberg
Von den Verhandlungsergebnissen sind laut ver.di 22 private Kliniken und Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens im Land mit insgesamt rund 6.500 Beschäftigten betroffen. Daneben wenden diesen Tarifvertrag aber auch andere Arbeitgeber ohne Tarifbindung an, so die Gewerkschaft.