Ksenia aus Estland tanzt beim "World of Dance Camp" in Rust.

Premiere des "World of Dance Camp"

Warum Tänzerinnen und Tänzer aus der ganzen Welt nach Rust kommen

Stand
Autor/in
Paulina Flad
Foto von Paulina Flad

Ein Tanz-Camp, zu dem Tänzerinnen und Tänzer aus der ganzen Welt kommen, findet gerade in Rust statt. Dort wollen sie von berühmten Tanzcoaches lernen.

Mehr als 300 Tänzerinnen und Tänzer aus der ganzen Welt sind seit Mittwoch in Rust (Ortenaukreis). Dort findet in der Talent Academy des Europa-Parks diese Woche ein Tanz-Camp statt, das "World of Dance Camp Europe". Es gehört zur US-Marke "World of Dance", die in der Tanz-Szene weltweit bekannt ist, vor allem für ihre Wettbewerbe. Dass das US-Unternehmen ein Tanz-Camp organisiert, ist eine Premiere.

Kurse bei bekannten Tanzcoaches

Auch Ksenia kennt die "World of Dance"-Wettkämpfe, vor allem die Videos davon auf Instagram oder TikTok. Die 21-jährige Studentin ist extra aus Tallinn angereist, um an dem Tanz-Camp in Rust teilzunehmen. Sie tanze einfach gerne, schon seit sie vier Jahre alt ist und sei nun hergekommen, um Spaß zu haben und besser zu werden, sagt sie.

In meinem Land gibt es keine so berühmten Tanzlehrer, also bin ich hierhergekommen.

Normalerweise tanzt Ksenia 'Contemporary', also zeitgenössischen Tanz. Beim Tanz-Camp probiert sie aber auch andere Tanzstile aus. Zum Beispiel bei Tanzlehrer Nikita Litvichenko aus Berlin. Er ist Choreograf und Background-Tänzer, zum Beispiel für Peter Fox. Die Choreografie, die er beim Camp zeigt, ist eine Mischung aus Hip-Hop und Popping - also roboter-ähnlichen Bewegungen, die durch Muskelkontraktion und -entspannung erzeugt werden.

Nikita aus Berlin gibt einen Tanzkurs in Rust.
Nikita Litvichenko vermischt in seiner Choreographie Hip-Hop und Popping.

Schwitzen für viel Geld: 445 Euro für fünf Tage Tanz-Camp

Für Ksenia etwas ganz Neues. Eineinhalb Stunden geht der Kurs bei Nikita. Alles geht ziemlich schnell. Ksenia muss hochkonzentriert sein. Den anderen im Kurs geht es ähnlich, die jungen Tänzerinnen und Tänzer haben rote Gesichter, ihre T-Shirts sind schweißnass.

Das Schwitzen im Tanz-Studio in Rust ist nicht ganz günstig: 445 Euro kostet ein Ticket für fünf Tage Workshops in den Tanzstilen Contemporary, Commercial und Heels. Für Ksenia lohnt es sich aber allemal, denn in Estland gebe es keine so berühmten Tanzlehrer, sagt sie. Und: Camps in den USA seien in der Regel um einiges teurer, kosteten teilweise sogar doppelt bis dreimal so viel, erklärt Katja Mack, Gründerin und Leiterin der Talent Academy des Europa-Parks.

Ksenia aus Estland tanzt beim "World of Dance Camp" in Rust.
Ksenia ist extra von Estland nach Rust gereist, um von berühmten Tanzcoaches zu lernen.

Katja Mack hat sich dafür eingesetzt, dass das erste World of Dance Camp in Rust in den Räumlichkeiten der Talent Academy des Europa-Parks stattfindet. Ihr Ziel sei es, "jungen und erwachsenen Talenten eine Plattform zu bieten, wo sie sich kreativ entfalten können", erklärt sie. World of Dance und die Talent Academy - eine Art Schule für Kreativität - würden gut zusammenpassen, findet sie.

Es geht auch um Mentorenschaft, die Einstellung und den Karriereweg

Die Estin Ksenia ist nicht die Einzige, die von weit hergekommen ist. Es sind Tänzerinnen und Tänzer da aus Österreich, der Ukraine oder aus der Türkei. Auch Mit-Gründer und Präsident von World of Dance, David Gonzalez, ist extra aus Kalifornien angereist. Das Camp soll die Tanz-Community auch außerhalb der Wettkämpfe zusammenbringen, erklärt er.

Dabei stehe nicht nur der Tanzunterricht im Fokus, Ziel sei auch, Dinge wie Mentorenschaft, Mindset - also Einstellung - und die Karriere weiterzuentwickeln. "Wir sind noch in der Anfangsphase, aber ich denke, dass wir im Laufe der Zeit das Camp für die Tänzerinnen und Tänzer so weiterentwickeln werden, dass sie ihre Karriere wirklich vorantreiben und auf die nächste Stufe heben können", so Gonzalez.

Wir wollen das Camp für die Tänzerinnen und Tänzer so weiterentwickeln, dass sie ihre Karriere wirklich vorantreiben und auf die nächste Stufe heben können.

Ksenia jedenfalls ist begeistert und hat schon neue Ideen für die Zeit nach dem Camp: "Ich möchte mein Können in diesem Stil, im Hip-Hop, wirklich weiterentwickeln. Denn so kann ich etwas Neues in meine Choreos und meine Improvisationen einbauen, also etwas für mich Neues kreieren", sagt sie schon nach dem ersten Workshop-Tag.

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