Das steckengebliebene Rotorblatt auf dem Kallenwald bei Seelbach (Ortenaukreis) ist im Windpark angekommen. Seit vergangener Woche hatte der Energieversorger Badenova versucht, das knapp 70 Meter lange Rotorblatt in den Windpark auf dem Kallenwald zu bringen. Die Hindernisse: matschiger Waldboden und Windböen.
SWR-Reporter Owusu Künzel hat über den Transport des Rotorblatts in SWR1-Baden-Württemberg berichtet:
Windradblatt kann nicht horizontal transportiert werden
Am vergangenen Donnerstag war das Rotorblatt auf dem Forstweg auf dem Weg zum Windpark erstmals stecken geblieben. Das riesige Rotorblatt war auf einem selbstfahrenden Auflieger montiert, der per Fernbedienung gesteuert werden kann. Die Räder waren auf dem nassen Boden durchgedreht. Der Transport musste gestoppt werden. Am Montag hatten Badenova und eine Kranfirma aus Trier einen neuen Versuch gewagt. Doch auch da war nach rund 200 Metern Schluss. Der Grund: der aufkommende Wind.
Der Windradflügel konnte nach Angaben von Badenova nicht liegend transportiert werden. Er hätte nicht durch die engen Kurven des Forstwegs gepasst, deshalb hätte er für die Fahrt durch den Wald aufgerichtet werden müssen. Und dort oben sei er dem Wind stark ausgesetzt gewesen. "Im schlimmsten Fall könnten stärkere Böen das Rotorblatt samt Transportfahrzeug umkippen", so Andreas Meinhardt von der Firma Steil-Kranarbeiten aus Trier.
Doch noch können die Verantwortlichen nicht durchatmen: In den kommenden Tagen sollen zwei weitere Rotorblätter für das Windrad mit Schwertransporten angeliefert werden.
Windrad soll Unternehmen mit Strom versorgen
Wenn die Windkraftanlage auf dem Kallenwald einmal fertig ist, soll sie eine Höhe von 230 Metern haben. Anfang nächsten Jahres soll sie in Betrieb genommen werden, so Sebastian Schüßler. Er leitet das Projekt Windenergie beim Energieversorger Badenova. Die neue Windkraftenergieanlage soll rund neun Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugen. Damit könne theoretisch der Strombedarf von 6.000 Menschen gedeckt werden. In diesem Fall wird der Strom allerdings komplett für die Produktion des Badarmaturen-Herstellers Hansgrohe genutzt.