Die Retterinnen und Retter der DLRG Breisgau, DRF Luftrettung in Freiburg und Bergwacht Schwarzwald haben sich erstmals zusammengetan. Gemeinsam wollen sie mit Hilfe eines Helikopters Menschen aus dem Wasser retten. Doch diese Rettung ist anspruchsvoll. Aus diesem Grund haben die Rettungsdienste am Sonntag in Breisach am Rhein (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) den Ernstfall an einem See geübt.
Eindrücke von der Wasserrettung mittels Helikopter in Breisach am Rhein:
DRF Luftrettung, DLRG und Bergwacht verbinden ihr Knowhow
Eine Wasserrettung mit Hilfe eines Helikopters geht deutlich schneller als mit einem Rettungsboot. Die DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) Breisgau brauche nach eigenen Angaben im Schnitt 30 Minuten bis zum Einsatzort. Ein Helikopter schaffe das in wenigen Minuten. Dafür sei eine solche Rettung schwieriger für die Einsatzkräfte.
Aus diesem Grund haben sich die drei Rettungsdienste zusammengetan. Denn jede hat ihr eigenes Fachgebiet und jedes ist für eine Wasserrettung essentiell. Die DLRG Breisgau hat Expertise in Wasserrettungen, die DRF Luftrettung (Deutsche Rettungsflugwacht) kennt sich mit Helikoptern sowie Luftrettungen aus und die Helfer der Bergwacht Schwarzwald sind Rettungsspezialisten an der Winde.
Der Radiobeitrag zum Nachhören:
Schneller, dafür anspruchsvoller
Einer der Rettungsspezialisten von der Bergwacht Schwarzwald ist Mirko Friedrich. Sein Job bei der Wasserrettung ist, sich mit der Winde vom Helikopter abzuseilen und dem Menschen im Wasser die Rettungsschlinge umzulegen. Dann wird er zusammen mit dem zu Rettenden unten am Helikopter baumelnd zum Ufer geflogen. Ein ganz anderer Ablauf als er von seiner eigentlichen Arbeit bei der Bergwacht gewohnt ist. "Als Bergwacht sind wir es eigentlich gewohnt, dass wir irgendwo hinfliegen, wo wir auch stehen können, wo wir ein bisschen verweilen können", sagt Mirko Friedrich.
"Downwash" kann gefährlich werden
Ungwohnt ist eine solche Rettung auch für die Piloten. Auf dem Wasser können sie beispielsweise schwerer einschätzen, wie weit sie vom Untergrund entfernt sind. Aber auch der sogenannte Downwash kann problematisch werden. Das ist der Luftstrom, den ein Helikopter produziert. Man müsse aufpassen, dass man den Menschen im Wasser nicht weg- oder unter Wasser drücke, sagt Oliver Barth. Er ist Stationsleiter der DRF Luftrettung in Freiburg und als Pilot im Einsatz.
Neuer, leiserer Helikopter mit fünf Rotorblättern
Die Übung konnten die Einsatzkräfte bereits mit dem neuen Helikopter der DRF Luftrettung in Freiburg durchführen. "Christoph 54" heißt er und hat fünf Rotorblätter statt nur drei oder vier, wie seine Vorgänger. Damit soll er noch ruhiger und stabiler fliegen. Die DRF in Freiburg ist die erste von insgesamt elf Stationen, bei der dieser neue Helikopter zusätzlich mit einer Rettungswinde ausgestattet ist, für beispielsweise Wasserrettungen.