Bald drei Monate ist es her, dass die Recherche von Correctiv eine bundesweite Welle an Protesten ins Rollen brachte. Auch in Freiburg gingen Tausende gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Aber was hat sich seither verändert? Darauf gaben die Freiburger am Rande einer Veranstaltung mit Correctiv-Journalisten Marcus Bensmann Antworten.
Correctiv-Journalist Marcus Bensmann zu Gast in Freiburg
Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus war Correctiv-Journalist Marcus Bensmann am Dienstagabend auf einer Veranstaltung in Freiburg zu Gast. Er war an den Recherchen zum Artikel "Geheimplan gegen Deutschland" beteiligt und beschäftigt sich schon seit Jahren mit der "Neuen Rechten". Eröffnet wurde die Veranstaltung im Kommunalen Kino durch die szenische Lesung des Berliner Ensembles, Titel: "Correctiv enthüllt: Geheimplan gegen Deutschland". Die Lesung wurde als Film gezeigt. Der Kinosaal platzte aus allen Nähten, sodass spontan eine weitere Vorstellung am späteren Abend organisiert wurde.
"Demokratiecamp", Kampagne der Bürgerstiftung und ein neues Bewusstsein
Für Bensmann war die Veröffentlichung der Correctiv-Recherche wichtig, da "Menschen auf einmal festgestellt haben, was der Preis für die Stimme der AfD ist". Am Rande der Veranstaltung erzählten die Freiburger, was sich für sie seit der Veröffentlichung verändert hat. Mehrere Besucher betonten, dass das Bewusstsein für die Demokratie gestiegen sei und man sich für sie einsetzen müsse.
Die Freiburger Bürgerstiftung etwa hat eine Kampagne mit dem Namen "Pro Demokratie" ins Leben gerufen. Sie soll die Freiburger ermutigen, bei den kommenden Kommunal- und Europawahlen demokratische Parteien zu wählen. Und vor einigen Wochen fand ein Demokratiecamp unter dem Slogan "Demo und dann?" statt, das aufgrund des großen Andrangs in die Lounge des SC Freiburg verlegt wurde.
Gruppen und Initiativen haben weiteres Treffen geplant
Eine Besucherin freute sich darüber, dass auch an diesem Abend viele Menschen miteinander ins Gespräch gekommen seien und sich vernetzt hätten. So ist etwa für die letzte Märzwoche ein gemeinsames Treffen von verschiedenen Gruppierungen und Initiativen geplant. Der Widerstand gegen Rechtsextremismus sei auf eine Art durchaus auch fröhlich, befand eine andere Besucherin.