Die Corona-Pandemie und damit verbundene Verschwörungstheorien haben auch 2022 viele Menschen beschäftigt. Bei der zentralen Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen BW (ZEBRA-BW) in Freiburg gab es dazu in diesem Jahr die meisten Anfragen. Bei der Anlaufstelle können sich Menschen kostenlos zu Verschwörungstheorien, Weltanschauungen, Sekten und Esoterik beraten lassen.
"Meine Eltern sind Verschwörungstheorien verfallen"
Sarah Pohl, die Leiterin der Stelle, sagte gegenüber dem SWR, dass auffällig viele erwachsene Kinder Beratung in Anspruch genommen haben, aus Sorge um ihre Eltern. Diese seien "irgendwie dem Verschwörungsglauben verfallen", hätten die Kinder berichtet. Die Ukraine-Krise habe Menschen mit unterschiedlichen Ansichten paradoxerweise wieder zusammengebracht, so Pohl. "Aber nach vier Wochen war wieder Corona an der Tagesordnung."
Vorsicht bei Lebenshilfe-Coaches
Die Beratungsstelle ZEBRA bietet auch Seriösitäts-Checks für Lebenshilfe-Coaches. Diese seien in der zweiten Hälfte des Jahres vermehrt in Anspruch genommen worden, berichtet Pohl. Gerade in Krisenzeiten würden die Menschen verstärkt nach Sinnangeboten suchen, das verhelfe Lebenshilfe-Coaches zum Erfolg.
Psychisch labile Menschen besonders anfällig
Gerade Menschen, die psychisch belastet seien, würde ein solches Hilfsangebot locken. Die schnelle, niedrigschwellige Hilfe, die solche Coaches anbieten, sei aber nicht immer seriös, warnt Pohl.
Das SWR4 Südbaden-Interview mit Sarah Pohl, Leiterin der Beratungsstelle ZEBRA, zum Nachhören: